Dienstag, 21. August 2007

Politische Models

Die jüngsten, oft hinterfragten, Plakatwerbungen von Krone und Kurier beschäftigen die Gemüter der ÖsterreicherInnen. Es handelt sich um die Gestaltung der Kampagnen als Instrument der Öffentlichkeit, mittels wohlbekannter Köpfe der österreichischen Politszene.

Es stellt sich die Frage, wie denn die PolitikerInnen unseres Landes auf die glorreiche Idee kamen, sich durch einen Werbeauftritt für die Krone, beziehungsweise den Kurier, ihr Image als vertrauenswürdige Politiker, aufzubessern.

Nun kommt heraus, dass unsere werten Landesvertreter nicht wirklich um ihre Zustimmung, oder das Einverständnis als Werbefiguren zu posieren, gebeten worden sind.

Die Reaktionen fielen bemerkenswert gelassen aus. So kommentierte man zum Beispiel: „ Wir sind nicht gefragt worden, haben aber auch nichts dagegen.“
Der Grund hierfür sei einfach zu nennen: „Ein Politiker ist eine Person öffentlichen Interesses, das muss man aushalten.“, heißt es auf die Rückfrage.

Somit nehmen es unsere Politiker eigentlich recht gelassen hin als Werbeträger dieser Kampagnen zu brillieren.
Der Politberater Thomas Hofer hält diese kooperative und einsichtige Haltung unserer Politiker für „ein österreichisches Unikum“: Es zeige wie verflochten diese Systeme, ´Politik` und ´Medien` sind.
Und natürlich darf man die, naturgemäß vorhandene, Eitelkeit der Politiker im öffentlichen Blickfeld nicht beiseite lassen. Denn es schmeichle eben, wenn man sein eigenes Bild im öffentlichen Raum sehe; man könnte es beinahe als eine Gratis-Imagekampagne sehen, meint Hofer.

Eine Image-Kampagne als Werbefigur der Kronen Zeitung, oder des Kurier; das mag in den Raum gestellt sein.

Fairerweise muss man jedoch anfügen, dass den Politikern in diesem Fall eigentlich gar keine reelle Chance bleibt.
Denn, berücksichtigt man die Analyse des Politologen Thomas Hofer, so könnten, oder sollten, sich unsere Politiker davor in Acht nehmen sich aufzulehnen gegen diese Art der Nutznießung ihres Vertrauensimages als politische Personen. Das könnte nämlich mitunter als schwerwiegende Schwäche interpretiert werden; ganz nach dem Motto: „Der hält ja gar nichts aus.“.
So gesehen würde eine mögliche Auflehnung gegen die Verwendung der eigenen Person als Werbemittel dem Politikerimage eher Schaden zufügen, also konstruktiv zu wirken.

Somit erscheint das Politikerdasein hier zu Lande in einem ganz neuen Licht.
Es stellt sich als politische Herausforderung dar das Gleichgewicht zwischen integrer Ernsthaftigkeit, öffentlicher Akzeptanz sowie einem gewissen Maß an gesellschaftlicher Beliebtheit zu wahren.
Und auf diese Art und Weise hat die Werbung wenigstens einen günstigen Werbeträger, die Öffentlichkeit etwas zum Munkeln und zu guter Letzt, die Presse etwas zum Berichten ...und wir zu kommentieren...
Vgl. http://derstandard.at/ Artikel: Politischer Model-Ersatz

Keine Kommentare: