Mittwoch, 22. August 2007

Ohne Medien? Nein danke!

Vor kurzem ist Skype ausgefallen.

Skype, was ist das? Ein Programm, mit dem man über das Internet in die ganze Welt telefonieren kann. Gratis - vorausgesetzt, die oder der Angerufene besitzt ebenfalls Skype. Über Headset mit Mikrophon kann man sich stundenlang über das Netz unterhalten.
Viele Firmen nutzen diesen Dienst in der heutigen Zeit schon, um sich Mobil- oder Festnetztelefon zu ersparen.

Doch was, wenn - wie vor einigen Tagen - das Programm für zwei oder gar mehr Tage, vielleicht für immer, lahmgelegt wird?...

Am 16. August 2007 sollte Skype durch eine neue Softwarekomponente erweitert werden... während des Updates jedoch brach das System in sich zusammen und war für die nächsten zwei Tage sozusagen "tot".

Viele Privatuser ärgerten sich, noch mehr Businesskunden waren nahezu "aufgeschmissen" ohne der Internet-Telefonie, da sie bereits vor langem den Festnetzanschluss durch Skype ersetzt hatten.

Wenn man diese Problematik nun weiterknüpft bis hin zu Firmen, denen ganze Geschäfte durch die Finger rinnen wie Sand, weil sie den einen wichtigen Anruf nicht tätigen konnten, stellt sich die Frage: Was wären wir heutzutage ohne Internet, ohne Medien, ohne Web 2.0? Was wären wir ohne diesen Instrumenten vor allem im Berufsleben?

Nun gut, an dieser Stelle sei angemerkt, dass sich hoffentlich keine Firma nur auf ein Telefonie-System im Internet stützt, sondern stets Ausweichmöglichkeiten á la Mobiltelefon oder vielleicht doch einen kleinen, versteckten Notfall-Festnetzanschluss, in peto hat. Und dann gibt es da noch die elektronische Post, die jedoch - wie wir alle und vor allem die treuen Leser dieses Blogs wissen - unseren IQ um 10 Punkte herabsetzen kann, wenn wir nur fleißig unseren Posteingang überprüfen... Doch trotzdem: Was wären wir ohne?

Es ist wie immer und es ist wie überall: Kaum hat man sich an etwas gewöhnt, betrachtet man es auch schon als selbstverständlich. Klar hab ich Internetzugang! Natürlich, ich bin in zwei Minuten online! Moment, ich check mal meine Mails! Sicher kann ich das... in einer Minute per Mausklick eine ganze DVD-Reihe meiner Lieblings-TV-Serie bestellen...

All diese Dinge sind jedoch nicht selbstverständlich! Es handelt sich um ein mediales Konstrukt aus Kommunikationsmöglichkeiten, Datentransfer und vielem mehr. Doch bricht dieses Konstrukt auch nur ein einziges Mal zusammen, vielleicht weil ein Systemupdate gemacht wird (denn: am neuesten Stand der Dinge müssen wir schon auch bleiben!), sind wir hilflos wie ein Käfer, der auf dem Rücken liegt und in alle Richtungen strampelt, um sich wieder in die richtige Position zu bringen.

Medien sind wichtig. Medien bestimmen unseren Alltag, sie begleiten uns und helfen uns, sie fördern uns und sind stets verfügbar. Doch sollten wir immer eine kleine Hintertür offen lassen, um nicht am Rücken zu liegen und zu strampeln, wenn das System einmal nicht funktioniert.

Daher werden auch - und so schließt sich wieder einmal der Kreis innerhalb dieses Blogs - niemals alte Medien von neuen verdrängt werden und das Riepl'sche Gesetz immer am Diskussionstablet liegen... Denn wenn die online Zeitung mal nicht will, weil der Server nicht funktioniert, dann gehen wir zum nächsten Trafikanten und kaufen uns die Printversion. Und wenn Skype einmal am Softwareupdate zugrunde geht, dann greifen wir zum Telefon und melden uns so. Und sollte irgendwann einmal der Livestream des Lieblings-Radiosenders nicht und nicht verbinden wollen, dann gehen wir zum Radio und schalten es ein.

So ist es. Und so bleibt es.

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