Nachtrag zu "Ohne Medien? Nein danke!"
Sieh an, sieh an! Der Skype-Ausfall von vor einigen Tagen dürfte ganz schön Bewegung in die Medien- und Kommunikationsbranche, vor allem auf dem technischen Sektor, gebracht haben.
Kaum fällt einmal das System aus, gibt es schon hundertfach neue Möglichkeiten auszuweichen. Allerdings nicht auf die guten alten Medien (wie gestern mit Appellcharakter festgehalten), sondern auf noch neuere, im ersten Moment sicherere Kommunikationswege im Internet.
Die ORF online - Sparte "Futurezone" stellte heute Morgen aus aktuellem, Skype-bedingtem Anlass eine noch modernere Möglichkeit vor über das Internet zu telefonieren / kommunizieren: Das VoIP-Telefon - eine eigentlich nicht mehr ganz so neue, aber unentdeckte weitere Version des Telefons.
In seinem euphorischen Artikel zu dieser Kommunikationsoption wirft der Autor mit Fachausdrücken wie SIP (Session Initiation Protocol - ach, dann ist ja alles klar!), IETF (Internet Engineering Task Force - sowieso, wer weiß das nicht?!) und anderen kryptischen Abkürzungen um sich.
Aber dabei ist es doch so einfach! Sehen Sie, alles, was Sie tun müssen, ist das Folgende:
Zuerst kaufen Sie sich einen dieser schicken VoIP-Telefonapparate. Hey, die gibt's schon für unter 100 Euro! Ein Schnäppchen, sozusagen. Anschließend können Sie das Telefon ganz easy über den Webbrowser konfigurieren. Ganz wichtig ist jedoch, dass Sie auch eine entsprechend schnelle Internetverbindung haben, sonst geht da nicht wirklich was! Und dann kann man zwischen einer unzählbaren Menge an Providern aussuchen. Also, das muss man sich so vorstellen: Man hat eine Unzahl an Providern zur Verfügung und wählt einen, über den man telefonieren will. Wenn der mal einen Systemeinsturz hat (so wie dieses Skype - ein nutzloses ... wie war das? ... proprietäres System - letzte Woche), dann nimmt man eben einfach einen anderen Provider. Und wie schon gesagt: Headset und PC braucht man auch eigentlich nicht, weil man ja so ein VoIP-Telefon als eigenständiges Gerät erstehen kann...
Alles klar soweit?
Und nun eine Frage an die Macher des tollen Hyperfunktions-Neumoden-VoIP-Apparates:
Wo ist denn nun der Unterschied zu dem, was Herr Bell schon 1876 in seiner primitivsten Form verwenden durfte ... dem ganz gewöhnlichen, herkömmlichen Telefon (...außer, dass man nicht über die Telekom, sondern über das Internet, aber ebenfalls kostenpflichtig, telefoniert...)?
Sehen Sie?
Ich persönlich bleibe also bei: Back to the roots... im Falle dessen, dass das neumodische Zeug mal nicht will!
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