Freitag, 31. August 2007

Der Papst kommt nach Wien - die Medien blühen auf!

Wiedermal ein Event in Österreich, das von der Medienlandschaft so richtig aufgebauscht werden kann. Und ich möchte nicht nutzlos zynisch erscheinen, da ich weiß, wie wichtig die Medienberichterstattung gerade über Events wie den Papstbesuch ist.
Aber dennoch möchte ich mich an der leichten Übertreibung seitens der Medien und vor allem seitens unseres ORFs ein wenig erfreuen!

Kurz zu den Fakten, falls es noch jemanden gibt, an dem diese Infos vorübergegangen sind: Der Papst kommt nach Österreich... und zwar ganze drei Tage, von 7. bis 9. September, also nächstes Wochenende. Ja, genau, Papst Benedikt XVI erweist unserem kleinen, auf der Landkarte nur mit Lupe erkennbaren Land die Ehre.
Der ORF möchte nun diesen Besuch und das damit verbundene Motto "Auf Christus schauen" aufgreifen und nutzen, um die österreichische Bevölkerung auch dazu zu zwingen "auf den ORF zu schauen".

Nun gut, also das, was der ORF als "die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Auftrags in Reinkultur" bezeichnet, beinhaltet das Folgende:
50 Kameras und 4 Ü-Wagen, die 16 Stunden lang live und ungeschnitten mit dabei sind. Angefangen von der Ankunft des Papstes am Flughafen Wien-Schwechat über das Gebet mit Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg hin zur Ankunft Benedikts in Mariazell und dem dortigen Gottesdienst weiter zur Rückreise nach Wien bis hin zu dem dort von Statten gehenden Gottesdienst im Stephansdom werden wir alle drei Tage voll informiert sein! Zwei so genannte "Papst-Studios" sorgen für die Berichterstattung direkt vor Ort - es gibt eines in Wien und eines in Mariazell...

Nichts, aber wirklich gar nichts an diesem Papstbesuch wird an uns vorübergehen!

Dank sei unserer Steuer!

Donnerstag, 30. August 2007

Die gute alte Zeitung!

Heute habe ich zwei ermutigende Berichte über die gute alte Zeitung ins Auge gefasst.
So erschreckend einst die Prognosen über die Verdrängung des bedruckten Papiers durch den wachsenden Online-Informationsmarkt auch waren, so erfreulich zeigen sich eingesessene Zeitungsliebhaber, hören sie den allgemeinen Optimismus von so manchem Zeitungsmacher. Die Zahlen zeugen von der bleibenden Bedeutung und Notwendigkeit, ja sogar dem leichten Aufschwung der Printbranche: Die Zeitungsauflagen stiegen laut World Association of Newspapers im Jahr 2006 weltweit um 2,3% und innerhalb von 5 Jahren sogar auf beachtliche 9,48%. Das ist doch mal was!

Natürlich lassen sich diese Zahlen kaum mit dem immens wachsenden Online Markt vergleichen, dennoch stimmen sie, vor dem Hintergrund aller pessimistischen Verdrängungstheorien, die Zeitungsliebhaber sehr erfreulich.

Österreich wird im Zuge dessen von der Fachwelt als das „vorbildhafte Print-Land“ schlechthin bezeichnet. So steigt, im Vergleich zu anderen Ländern, besonders in den Sommermonaten die Zeitungsnutzung erheblich an.
Was, für mich persönlich, nicht sonderlich erstaunlich ist; denn sind wir uns ehrlich: ein Cafe und eine Zeitung bei sommerlichen Temperaturen zu genießen, lässt so manchen stressigen Tag erträglicher erscheinen. Und auch die österreichische Badekultur sei hier zu erwähnen; so verträgt sich das Notebook und das feuchtfröhliche Strandbadflair doch nicht allzu gut- und sowieso, lässt sich die Zeitung bei Bedarf auch Leichterhand schützend über das glühende Haupt legen- das Notebook wäre hier nicht sehr empfehlenswert.

So nimmt die Zeitung nach wie vor auch einen gewohnt hohen Stellenwert am Werbemarkt ein. Den Löwenanteil des klassischen Werbekuchens (Werbeschaltungen ausgenommen Online Werbung), von immerhin 60%, heimsen sich ganz locker die heimischen Printmedien ein. 25% wird dem Fernsehen zugesprochen und Radio und Plakat halten bei 8% inne.

Nichts desto trotz blicken die „alten“ Medien etwas neidisch auf den rasant wachsenden Online-Werbemarkt, der um 52,7% gegenüber Juni 2006 zugenommen hat.
Betrachtet man diese Zahlen so liegen Negativprognosen über die Zukunft der Printmedien nicht fern; stellt doch die Werbung eine überaus entscheidende Einnahmequelle dar.

Über etwaige Untergangsszenarien, heißt es jedoch aus der Fachwelt, müssten sich die Printmedien einstweilen keinen Kopf zerbrechen; ist ihre vorrangige Position doch fürs Erste gesichert.
Außerdem stelle der Printbereich auch für junge Werber nach wie vor einen wesentlichen Bereich dar, lässt sich doch mit einem Sujet in der Zeitung ein vergleichslos einprägsamer Fingerprint hinterlassen.
Darüber hinaus wird die Printwerbung vom Konsumenten nach wie vor als weniger störend empfunden als Online-Werbeschaltungen, denen man sich heutzutage kaum noch entziehen kann.

Natürlich spricht auch vieles für Online-Medien; Schnelligkeit, Kosten-Nutzen Effizienz, leicht zugängliche Recherchemöglichkeiten, usw.

Doch anstatt die Vor- und Nachteile des jeweiligen Medienformates gegeneinander aufzuwiegen, stellt sich die Frage, ob Internet und Zeitung nicht gegenseitig ergänzende Wirkung zeigen könnten.
Ist es nicht so, dass durch das Internet-Zeitalter das Interesse an Mehr-Information in alle Richtungen gestiegen ist, und somit auch das Interesse an verschiedenen Quellen gefördert wird?
So hat man sich bereits daran gewöhnt ständig mit neuen Informationen konfrontiert zu werden- besonders im Umgang mit dem Internet. Und diesen Informationsinput wollen wir nicht missen, auch wenn die Situation keinen Internetzugang ermöglicht oder uns ein Notebook als zu unkomfortabel erscheint.

Und überhaupt gibt es so einige Situationen im alltäglichen Leben, die eine Printzeitung rechtfertigen...

...was zum Beispiel, wenn wir keine Internet-Möglichkeit zur Verfügung haben, oder wenn wir die Bequemlichkeit vorziehen; wenn wir unser Frühstück beim gemeinsamen Zeitung lesen genießen wollen; wenn uns Rätsel zur sozialen Konversation motivieren; wenn wir uns einfach nur auf das stille Örtchen zurückziehen möchten; wenn wir abends mit der Brille auf der Nase und der Zeitung in der Hand auf der Couch einschlafen; wenn wir die Zeitung als Tarnung nutzen, um uns geschickt vor den Kaffeklatsch zu drücken; wenn wir den Kampf mit der Gelse gewinnen wollen; wenn wir, vor Stolz strotzend, die Zeitungsmeldung an den Kühlschrank kleben wollen; wenn wir Papier für den Umzug brauchen; wenn wir...

Mittwoch, 29. August 2007

Mateschitz greift nach den Sternen!

Auf medianet.at lesen sich heute interessante Neuigkeiten, die so manchen Medienguru hellhörig werden lassen.
Herr Mateschitz, der Boss von Red Bull (mit jährlich 2,6 Mrd. Euro Umsatz, die wertvollste Marke Österreichs), dem darüber hinaus ein Fußballclub, eine Werbeagentur, diverse Restaurants und ein Printmagazin zugeschrieben werden können, hat seine Leidenschaft für das Fernsehen entdeckt.
Gedacht, getan, kaufte er bereits vor einigen Monaten 95% des Senders Salzburg TV. Unter strengster Geheimhaltung wird seitdem in einem kleinen TV-Studio, einquartiert in einem Loft des 14. Wiener Gemeindebezirks, der Probelauf vorbereitet.
Unterstützung erhält Herr Mateschitz für sein Projekt von erfahrenen ORF Mitarbeitern. Unter Ihnen wohl bekannte Namen wie Thomas Watzek (ehemaliger ORF Produktionsschef), Videoclip-Macher Matthias Schweger (früher ORF und DoRo), sowie Teddy Podgorski junior, der Sohn eines weiteren ehemaligen ORF Generaldirektors.
Die technische Infrastruktur für das Projekt Red Bull TV soll der Sender Salzburg TV stellen.

Tja, und wie wir Herrn Mateschitz kennen, wird auch bei der Frage nach der Notwendigkeit eines Satelliten nicht lange gefackelt. Ganz nach dem Motto „Wenn schon, denn schon“ soll
Mateschitz sich der Satelliten-Frage folgendermaßen gewidmet haben: „So ein TV-Satellit kann doch nicht mehr so viel kosten...!“
Ein Griff nach den Sternen- im wahrsten Sinne des Wortes.

Der Übertragungsweg per Astra Digital kostet um die 600.000 Euro (auch das Wiener Puls TV geht diesen Weg nach der Übernahme durch die ProSiebenSat.1 Media AG). Empfangbar wäre der Sender europaweit für mehr als 100 Millionen Menschen.
Auf die Anfrage von medianet bezüglich einer Aufschaltung von Salzburg TV beziehungsweise einer Anfrage von Red Bull GmbH bezüglich eines digitalen Transponders hielt man sich bedeckt. Ergänzt wurde diese (Nicht)-Information allerdings mit dem Zusatz, dass dies durchaus innerhalb kürzester Zeit realisierbar sei.

Auch bei der RTR (Rundfunk- und Telefon Regulierungs GmbH) liegt noch kein Ansuchen um eine Satellitenzulassung der Red Bull GmbH vor. Auch hier mit der Zusatzinformation, dass dies innerhalb weniger Wochen möglich sei.
Einen triftigen Grund, warum es Schwierigkeiten bei der Lizenzerwerbung vom Rundfunkbeirat geben sollte, gibt es nicht.
Immerhin, heißt es, kaufe Herr Mateschitz, wenn er in Stimmung sei, gleich die ganze Firma eines weiteren ehemaligen ORF Mitarbeiters: Das @-Viser Institut für konvergente Medien und Kommunikationssysteme von Andreas Gall (ehemaliger technischer Direktor des ORF). So bringe dieser doch das nötige technische Know-How mit und überhaupt würde er ohnehin die Funktion des CTO (Chief Technology Officer) beim Red Bull TV Projekt übernehmen.

Auch Ex-Generaldirektor Gerhard Weis wird Red Bull beratend zur Seite stehen; und Pius Strobl, seines seitens Kommunikationschef des ORF, verfolgt die Entwicklung mit zunehmenden Interesse.

Als Konkurrenz wolle man das Projekt nicht sehen, da der Sender Red Bull TV international angelegt sei. Darüber hinaus wirft ORF Generaldirektor Alexander Wrabetz ein, dass die Segmentierung des Marktes durch die Digitalisierung immer schneller vorangehe.
Es sei vielmehr ein Lob an den ORF bei einem solch international ausgerichteten Projekt unterstützend mitwirken zu können.

Nun ja, ich denke wir dürfen gespannt sein, was uns das Projekt Red Bull TV in Zukunft bringen wird. Zumindest dürfte die Frage der Finanzierung dem Projekt wohl keine Stolpersteine in den Weg legen.

Zum Abschluss ergreife ich die Worte des Verfassers (medianet.at): „Wo Red Bull hingreift, wird geklotzt!“

Dienstag, 28. August 2007

Pendant zu Superomis- Geschenk zur Geburt

Heute bin ich auf einen interessanten Artikel im Standard gestoßen. In diesem geht hervor, dass frisch gebackene Eltern für ihren Nachkömmling bereits Domains registrieren. So kommt es also zu dem neuen Phänomen, dass immer mehr Babys ihre eigene Website besitzen. Viele Eltern suchen mit der Namenswahl ihres Kindes auch gleich die dazu passende Internetdomain aus. Auf diese Weise brauchen sich die Eltern keine Sorgen darüber machen, dass der Name ihres Kindes zur Volljährigkeit dessen, nicht mehr als freie Domain verfügbar ist.

Konkrete Zahlen über das Vorhandensein von Baby-Websites gibt es bisher noch nicht.
Laut dem Technologieportal RedOrbit scheint der Trend allerdings stetig zu steigen.

Klein Fritzchen erhält als Geschenk zu seiner Geburt quasi nicht nur eine reale, sondern auch eine digitale Identität. Na dann muss er jetzt nur noch sprechen, schreiben und lesen lernen um von dem einzigartigen Spielzeug Gebrauch machen zu können. Bis dahin müssen seine Eltern sich die Zeit nehmen um die Homepage zu pflegen.

Der Kreativität der Eltern sind bei der Erstellung der Homepage keine Grenzen gesetzt: ob Fotos oder Videos von dem Kind, von den stolzen Eltern oder von sonstiger Verwandtschaft; witzige oder auch herzzerreißende Geschichten und Berichte über die Entwicklung des kleinen Erdenbürgers wie beispielsweise: der erste Zahn, der erste Schritt, das erste Wort und so weiter und sofort.

Diese Babys werden im wahrsten Sinnes des Wortes in die digitale Welt der Medien hineingeboren.

Freitag, 24. August 2007

Mal was Anderes...

Zwar eigentlich ziemlich aus der Reihe tanzend, so gebührt diesem Beitrag, der Zeitschrift medianet, doch ein wenig unsere Aufmerksamkeit, finde ich zumindest.
Es geht um das beliebte Thema Jobsuche nach, oder auch während des Studiums.

Berichtet wird in dem Artikel über eine junge Frau, genauer gesagt, eine junge Publizistik Absolventin, die, gerade erfolgreich ihr Studium abgeschlossen, ihrer Karriere als zukünftiger Journalistin, durch ein Praktikum auf die Sprünge helfen will.
Es handelt sich um ein gewöhnliches Vollzeit-Praktikum, was eine ca. 40 Stunden Woche, ohne Einbeziehung der Überstunden versteht sich, bedeutet.
Zu ihrem Aufgabenbereich zählen durchaus anspruchsvolle Aufgaben, wie: recherchieren, telefonieren, interviewen, Artikel verfassen, dieselbigen korrigieren und abermals korrigieren, usw.
Aufgaben also, die sie sicherlich als gleichwertigen Mitarbeiter qualifizieren sollten. So weit, so gut.

Nun unterscheidet sich diese Praktikantin doch in einem Punkt wesentlich von ihren Mitarbeitern, sieht man von dem längeren Beschäftigungsverhältnissen und der fixen Anstellung ab.
Und zwar hat sich unsere Praktikantin liebenswerter Weise, getrieben von jugendlichem Ehrgeiz, dazu hinreißen lassen, diese Herausforderung verzichtend auf jegliche finanzielle Entschädigung, anzunehmen. Und das für ganze 6 Monate!
Und anzufügen ist noch: Es stört sie nicht... ganz im Gegenteil:
„Ich kann hier im Gegensatz zu früheren Praktika viel lernen. Zum Kaffee kochen, Geschirrspüler ausräumen oder Fotokopieren hat mich noch keiner geschickt.“
Die Einstellung ist nachvollziehbar, ist man selbst schon in die Situation gekommen das eine oder andere Praktikum zu absolvieren.
Dennoch stellen sich mir da einige entscheidende Fragen:
Wie bezahlt die Werte ihre Miete? Wovon lebt sie? ...und vor allem: wie schafft sie das ganze sechs Monate lang?

Naja, eigentlich gibt es nur wenige Möglichkeiten: Sie lebt daheim und kommt mit ihrem Taschengeld gut aus; Oder sie lebt nicht mehr daheim und wird von ihrem Elternhaus gesponsert, weil ihre Familie sich das leisten kann; Oder aber, sie hat es geschafft sich während ihres Studiums ein kleines Vermögen anzusparen, um sich nun diese Arbeit leisten zu können.

Tja, wie es auch immer funktionieren kann; ich beneide es.
Meine Person nämlich, selbst eine Finalistin unter den Publizistik StudentInnen, strebt ebenfalls nach wertvollen Erfahrungen in der Arbeitswelt, um sich den Einstieg in das endgültige Berufsleben zu erleichtern.
Allerdings fällt es mir schwer mich auf unbezahlte Praktika einzulassen, oder sonstige, noch so wertvolle, unentgeltliche Erfahrungen zu sammeln.
Meine Miete zahlt sich nämlich nicht von selbst, und mein Magen revoltiert nach allzu vielen Fasttagen.
So bin ich, wie viele Studenten, auf Studentenjobs angewiesen, die wahrlich kein Vermögen bringen, aber mit Hilfe derer man zumindest den Kopf über Wasser behält. Genügend Kapital, um sechs Monate Freihaus arbeiten zu können, werde ich mir aber auch so nicht ansparen können.
Und ohne vorzuweisendes Praktikum? Eher unwahrscheinlich, dass einen die Berufswelt mit offenen Armen empfängt.

Tja, ich würde sagen, das sieht nach einer Patt-Situation aus. Denn, so lange sich genügend bereitwillige Ausbeutungsopfer finden, die wohlwollend ihre Dienste ohne angemessene Rückvergütung zur Verfügung stellen, so lange werden sich meiner eins natürlich schwer tun; denn ich kann, trotz überschäumender Motivation, Leistungsbereitschaft und Einsatzwille, nicht auf die finanzielle Aufwandsentschädigung verzichten, die, seien wir uns ehrlich, jedem arbeitenden Menschen eigentlich zusteht.

Die Superomis

Aus aktuellen Erhebungen der britischen Regulierungsbehörde Ofcom geht hervor, dass das Internet sich immer mehr zu einem Frauenmedium entwickelt. Und damit nicht genug: Über 65-Jährige scheinen von dem Angebot des Internets magisch angezogen zu werden. Shoppen, Telefonieren, Radiohören, Surfen und Telefonieren via Internet ist für die sogenannten Silver-Surfer in Großbritannien längst kein Fremdwort mehr.

Nicht nur im englischsprachigen Raum scheinen ältere Frauen sich für die Vorteile des Internets zu interessieren. In Deutschland beispielsweise haben 51 Prozent der Frauen mittlere bis sehr gute PC-Kenntnisse. Da fällt mir doch spontan meine Oma ein. Sie ist 75 Jahre alt und bekam zu ihrer goldenen Hochzeit ihre eigene Homepage von der Familie geschenkt.
Siehe: www.oma-ilse.de
Seither ist sie, was die Technik betrifft, besser ausgerüstet als ich: Mac, Web cam, Scanner, Drucker, Fax und High Speed Internetanschluss in einem 200 Seelendorf....
Nach einer kurzen Einweisung in die Materie und wie man mit den einzelnen Programmen umgeht, ist sie nurmehr damit beschäftigt ihren Enkelkindern Emails zu verschicken.

Rund um die Uhr läuft bei ihr der PC, so dass mein Opa manchmal schon genervt ist, wenn das Essen nicht um 12 Uhr auf dem Tisch steht.

Donnerstag, 23. August 2007

Nachtrag zu "Ohne Medien? Nein danke!"

Sieh an, sieh an! Der Skype-Ausfall von vor einigen Tagen dürfte ganz schön Bewegung in die Medien- und Kommunikationsbranche, vor allem auf dem technischen Sektor, gebracht haben.
Kaum fällt einmal das System aus, gibt es schon hundertfach neue Möglichkeiten auszuweichen. Allerdings nicht auf die guten alten Medien (wie gestern mit Appellcharakter festgehalten), sondern auf noch neuere, im ersten Moment sicherere Kommunikationswege im Internet.
Die ORF online - Sparte "Futurezone" stellte heute Morgen aus aktuellem, Skype-bedingtem Anlass eine noch modernere Möglichkeit vor über das Internet zu telefonieren / kommunizieren: Das VoIP-Telefon - eine eigentlich nicht mehr ganz so neue, aber unentdeckte weitere Version des Telefons.
In seinem euphorischen Artikel zu dieser Kommunikationsoption wirft der Autor mit Fachausdrücken wie SIP (Session Initiation Protocol - ach, dann ist ja alles klar!), IETF (Internet Engineering Task Force - sowieso, wer weiß das nicht?!) und anderen kryptischen Abkürzungen um sich.

Aber dabei ist es doch so einfach! Sehen Sie, alles, was Sie tun müssen, ist das Folgende:
Zuerst kaufen Sie sich einen dieser schicken VoIP-Telefonapparate. Hey, die gibt's schon für unter 100 Euro! Ein Schnäppchen, sozusagen. Anschließend können Sie das Telefon ganz easy über den Webbrowser konfigurieren. Ganz wichtig ist jedoch, dass Sie auch eine entsprechend schnelle Internetverbindung haben, sonst geht da nicht wirklich was! Und dann kann man zwischen einer unzählbaren Menge an Providern aussuchen. Also, das muss man sich so vorstellen: Man hat eine Unzahl an Providern zur Verfügung und wählt einen, über den man telefonieren will. Wenn der mal einen Systemeinsturz hat (so wie dieses Skype - ein nutzloses ... wie war das? ... proprietäres System - letzte Woche), dann nimmt man eben einfach einen anderen Provider. Und wie schon gesagt: Headset und PC braucht man auch eigentlich nicht, weil man ja so ein VoIP-Telefon als eigenständiges Gerät erstehen kann...

Alles klar soweit?

Und nun eine Frage an die Macher des tollen Hyperfunktions-Neumoden-VoIP-Apparates:
Wo ist denn nun der Unterschied zu dem, was Herr Bell schon 1876 in seiner primitivsten Form verwenden durfte ... dem ganz gewöhnlichen, herkömmlichen Telefon (...außer, dass man nicht über die Telekom, sondern über das Internet, aber ebenfalls kostenpflichtig, telefoniert...)?


Sehen Sie?


Ich persönlich bleibe also bei: Back to the roots... im Falle dessen, dass das neumodische Zeug mal nicht will!

Gefährdung der menschlichen Gesundheit???

Ein Leben ohne Handys ist im heutigen Zeitalter kaum vorstellbar. Mittlerweile fragt man sich, wie es den älteren Generationen gelungen ist ohne dieses schnurlose Gerät auch nur 24 Stunden auszukommen. Mhm...keine Ahnung. Zumindest lebten sie gesünder ohne die schädlichen Funkwellen und elektromagnetischen Felder. Irrtum! Die britischen Forscher nämlich versuchten dem Phänomen- Gesundheitschädigung durch mobiles Telefonieren- auf die Schliche zu kommen. 44 Personen wurden drei Jahre lang getestet auf eventuell schädliche Auswirkungen durch Mobilfunkstationen. Die Wissenschaftler der Universität Essex trafen bei ihren Studien auf einen besonderen Fund: bei Menschen, die sich selbst als "elektrosensibel" bezeichnen ist der Glaube an eine Mobilfunkexposition bereits ausreichend um Befindlichkeitsstörungen hervorzurufen.

Ähnliche Ereignisse konnten in einer deutschen Studie von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin erzielt werden. In dieser wurde eine neu errichtete Mobilfunkstation über einen Untersuchungszeitraum von drei Monaten nach jeweils ein, zwei oder drei Tagen ein- bzw. abgeschaltet. Anschließend wurden die Probanden befragt, wie die Teilnehmer auf den Betriebszustand der Anlage reagieren würden. Siehe da: auch hier besteht kein Zusammenhang zwischen dem Befinden der Personen und der Strahlenexposition.

Mobiltelefone, solange sie den Richtlinien entsprechen, sind also längst nicht so schädlich wie angenommen. Somit können wir auch zukünftig auf unseren ständigen Begleiter zurückgreifen ohne ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.

Mittwoch, 22. August 2007

Ohne Medien? Nein danke!

Vor kurzem ist Skype ausgefallen.

Skype, was ist das? Ein Programm, mit dem man über das Internet in die ganze Welt telefonieren kann. Gratis - vorausgesetzt, die oder der Angerufene besitzt ebenfalls Skype. Über Headset mit Mikrophon kann man sich stundenlang über das Netz unterhalten.
Viele Firmen nutzen diesen Dienst in der heutigen Zeit schon, um sich Mobil- oder Festnetztelefon zu ersparen.

Doch was, wenn - wie vor einigen Tagen - das Programm für zwei oder gar mehr Tage, vielleicht für immer, lahmgelegt wird?...

Am 16. August 2007 sollte Skype durch eine neue Softwarekomponente erweitert werden... während des Updates jedoch brach das System in sich zusammen und war für die nächsten zwei Tage sozusagen "tot".

Viele Privatuser ärgerten sich, noch mehr Businesskunden waren nahezu "aufgeschmissen" ohne der Internet-Telefonie, da sie bereits vor langem den Festnetzanschluss durch Skype ersetzt hatten.

Wenn man diese Problematik nun weiterknüpft bis hin zu Firmen, denen ganze Geschäfte durch die Finger rinnen wie Sand, weil sie den einen wichtigen Anruf nicht tätigen konnten, stellt sich die Frage: Was wären wir heutzutage ohne Internet, ohne Medien, ohne Web 2.0? Was wären wir ohne diesen Instrumenten vor allem im Berufsleben?

Nun gut, an dieser Stelle sei angemerkt, dass sich hoffentlich keine Firma nur auf ein Telefonie-System im Internet stützt, sondern stets Ausweichmöglichkeiten á la Mobiltelefon oder vielleicht doch einen kleinen, versteckten Notfall-Festnetzanschluss, in peto hat. Und dann gibt es da noch die elektronische Post, die jedoch - wie wir alle und vor allem die treuen Leser dieses Blogs wissen - unseren IQ um 10 Punkte herabsetzen kann, wenn wir nur fleißig unseren Posteingang überprüfen... Doch trotzdem: Was wären wir ohne?

Es ist wie immer und es ist wie überall: Kaum hat man sich an etwas gewöhnt, betrachtet man es auch schon als selbstverständlich. Klar hab ich Internetzugang! Natürlich, ich bin in zwei Minuten online! Moment, ich check mal meine Mails! Sicher kann ich das... in einer Minute per Mausklick eine ganze DVD-Reihe meiner Lieblings-TV-Serie bestellen...

All diese Dinge sind jedoch nicht selbstverständlich! Es handelt sich um ein mediales Konstrukt aus Kommunikationsmöglichkeiten, Datentransfer und vielem mehr. Doch bricht dieses Konstrukt auch nur ein einziges Mal zusammen, vielleicht weil ein Systemupdate gemacht wird (denn: am neuesten Stand der Dinge müssen wir schon auch bleiben!), sind wir hilflos wie ein Käfer, der auf dem Rücken liegt und in alle Richtungen strampelt, um sich wieder in die richtige Position zu bringen.

Medien sind wichtig. Medien bestimmen unseren Alltag, sie begleiten uns und helfen uns, sie fördern uns und sind stets verfügbar. Doch sollten wir immer eine kleine Hintertür offen lassen, um nicht am Rücken zu liegen und zu strampeln, wenn das System einmal nicht funktioniert.

Daher werden auch - und so schließt sich wieder einmal der Kreis innerhalb dieses Blogs - niemals alte Medien von neuen verdrängt werden und das Riepl'sche Gesetz immer am Diskussionstablet liegen... Denn wenn die online Zeitung mal nicht will, weil der Server nicht funktioniert, dann gehen wir zum nächsten Trafikanten und kaufen uns die Printversion. Und wenn Skype einmal am Softwareupdate zugrunde geht, dann greifen wir zum Telefon und melden uns so. Und sollte irgendwann einmal der Livestream des Lieblings-Radiosenders nicht und nicht verbinden wollen, dann gehen wir zum Radio und schalten es ein.

So ist es. Und so bleibt es.

Virtuelle Welten

Mittlerweile hat sicher jeder schon mal von dem sagenumwobenen Online Game, Second Life, gehört. Es handelt sich um eine Parallelwelt, in der jeder Spieler sein zweites ICH frei entfalten kann. Hier ist es möglich sein Aussehen nach Wunschvorstellungen zu beeinflussen, erfolgreich in Job und Karriere durchzustarten sowie nette Bekanntschaften zu machen- eben all das, was im normalen Leben nicht immer auf Knopfdruck möglich ist. Die Problematik des Online Games: das absolute Suchtpotential. Klar, wer hat nicht den Wunsch, sich nach einem frustrierenden Arbeitstag abends vor den PC zu setzen um sein Selbstwertgefühl ein wenig aufzubessern, den Alltagsstress zu vergessen und in eine andere Rolle zu schlüpfen. Das Verdrägungsprinzip scheint auf jeden Fall besonders beliebt zu sein. Laut einer aktuellen Studie der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt am Main spielt jeder dritte Online Gamer täglich über 180 Minuten. Eine festgelegte Zielgruppe scheint es nicht zu geben, denn alle Berufsgruppen und Altersstufen können Opfer von Online Spielen werden. Die wenigsten Vielspieler allerdings sind bei den Studenten zu verzeichnen. Sie verbringen weniger als 20 Stunden pro Woche in virtuellen Welten.

Unsere Politiker und Medienexperten kritisieren, dass die Online-Sucht zu einem Realitätsverlust führen würde. Wieso eigentlich? Es liegt doch ziemlich nahe mit einer fliegenden Untertasse durch die lebendige Welt der 3D-Landschaft zu heizen, um pünktlich zur Einladung an einer extravaganten Vernissage einzutreffen.

Dienstag, 21. August 2007

Politische Models

Die jüngsten, oft hinterfragten, Plakatwerbungen von Krone und Kurier beschäftigen die Gemüter der ÖsterreicherInnen. Es handelt sich um die Gestaltung der Kampagnen als Instrument der Öffentlichkeit, mittels wohlbekannter Köpfe der österreichischen Politszene.

Es stellt sich die Frage, wie denn die PolitikerInnen unseres Landes auf die glorreiche Idee kamen, sich durch einen Werbeauftritt für die Krone, beziehungsweise den Kurier, ihr Image als vertrauenswürdige Politiker, aufzubessern.

Nun kommt heraus, dass unsere werten Landesvertreter nicht wirklich um ihre Zustimmung, oder das Einverständnis als Werbefiguren zu posieren, gebeten worden sind.

Die Reaktionen fielen bemerkenswert gelassen aus. So kommentierte man zum Beispiel: „ Wir sind nicht gefragt worden, haben aber auch nichts dagegen.“
Der Grund hierfür sei einfach zu nennen: „Ein Politiker ist eine Person öffentlichen Interesses, das muss man aushalten.“, heißt es auf die Rückfrage.

Somit nehmen es unsere Politiker eigentlich recht gelassen hin als Werbeträger dieser Kampagnen zu brillieren.
Der Politberater Thomas Hofer hält diese kooperative und einsichtige Haltung unserer Politiker für „ein österreichisches Unikum“: Es zeige wie verflochten diese Systeme, ´Politik` und ´Medien` sind.
Und natürlich darf man die, naturgemäß vorhandene, Eitelkeit der Politiker im öffentlichen Blickfeld nicht beiseite lassen. Denn es schmeichle eben, wenn man sein eigenes Bild im öffentlichen Raum sehe; man könnte es beinahe als eine Gratis-Imagekampagne sehen, meint Hofer.

Eine Image-Kampagne als Werbefigur der Kronen Zeitung, oder des Kurier; das mag in den Raum gestellt sein.

Fairerweise muss man jedoch anfügen, dass den Politikern in diesem Fall eigentlich gar keine reelle Chance bleibt.
Denn, berücksichtigt man die Analyse des Politologen Thomas Hofer, so könnten, oder sollten, sich unsere Politiker davor in Acht nehmen sich aufzulehnen gegen diese Art der Nutznießung ihres Vertrauensimages als politische Personen. Das könnte nämlich mitunter als schwerwiegende Schwäche interpretiert werden; ganz nach dem Motto: „Der hält ja gar nichts aus.“.
So gesehen würde eine mögliche Auflehnung gegen die Verwendung der eigenen Person als Werbemittel dem Politikerimage eher Schaden zufügen, also konstruktiv zu wirken.

Somit erscheint das Politikerdasein hier zu Lande in einem ganz neuen Licht.
Es stellt sich als politische Herausforderung dar das Gleichgewicht zwischen integrer Ernsthaftigkeit, öffentlicher Akzeptanz sowie einem gewissen Maß an gesellschaftlicher Beliebtheit zu wahren.
Und auf diese Art und Weise hat die Werbung wenigstens einen günstigen Werbeträger, die Öffentlichkeit etwas zum Munkeln und zu guter Letzt, die Presse etwas zum Berichten ...und wir zu kommentieren...
Vgl. http://derstandard.at/ Artikel: Politischer Model-Ersatz

Montag, 20. August 2007

There's no business without electronic mails!

Eine neue Studie der britischen Zeitung "The Observer" hat jetzt erstaunliche ... oder nein... korrigiere... eigentlich teilweise sogar unerstaunliche Ergebnisse gebracht:
Es wurden 177 Studienteilnehmer auf das Phänomen des "E-Mail-Stresses" untersucht und tatsächlich konnte festgestellt werden, dass in unserer Zeit scheinbar eine Art Zwiegespaltenheit über den Einsatz dieses Mediums herrscht...

Einerseits bewirkt das ständige Eintreffen von elektronischer Post, dass wir diese natürlich sofort kontrollieren wollen oder gar müssen, dadurch unser Arbeitsprozess unterbrochen wird und in weiterer Folge wiederum unsere Produktivität sinkt. Das wiederum erzeugt in uns ein Gefühl der Frustriertheit, Gestresstheit und Müdigkeit, was mitunter negative Konsequenzen auf unser Wohlbefinden hat.
Nichtsdestotrotz kann der durchschnittliche Büroangestellte andererseits nicht davon ablassen seinen elektronischen Posteingang bis zu 40 Mal in der Stunde (!) auf neu eingetroffene Mails zu checken. (Selbst, wenn wir uns darüber nicht bewusst sind und manche von uns annehmen ihren Posteingang maximal alle 15 Minuten oder überhaupt nur einmal stündlich zu überprüfen...)

Hier also ein paar Zahlen, Daten und Fakten:
34% der Teilnehmer ließen sich allein durch die hohe Anzahl eingetroffener E-Mails stressen.
Weitere 28% fühlten sich dadurch zumindest "getrieben".
38% - eigentlich ein verhältnismäßig hoher Prozentsatz, aber dennoch viel zu wenige Menschen - betrachteten einen nahezu überfüllten Posteingang entspannt und beantworteten, wann ihnen der Kopf danach stand.

Eine weitere erschreckende Zahl, mit welcher der Durschnittskonsument von E-Mails wahrscheinlich selbst gar nichts mehr anfangen kann: Im Jahr 2006 wurden 6 Billionen Geschäfts-Mails versendet, von denen allerdings ganze 80% einfach nur SPAM waren.

Gut, nun kann man sich diesmal leider nicht - so wie sonst gerne auf diese Weise von Herrn und Frau Österreicher gehandhabt - auf dem Third Person Effekt ausruhen und sich selbst damit beruhigen, dass diese Studie "eh auf andere Leute bezogen ist, weil ich bin ja gar nicht in der Zielgruppe drin"... ganz im Gegenteil, es sind aus dem Leben gegriffene Berufe, in denen sich diese Ereignisse am häufigsten abspielen: Wissenschaftler, Architekten und auch Journalisten - Menschen, die in kreativen Berufen arbeiten, sind am meisten davon betroffen.

Doch es geht noch weiter:
Auch der IQ wird angeblich von den ständigen Unterbrechungen durch neu eintreffende E-Mails gesenkt. Und zwar um maßgebliche 10 Punkte!

Also testen Sie doch gleich einmal Ihren IQ: http://at.iq-test.eu/?pid=2&starttest=true

Und während Sie das tun, gehe ich die E-Mails checken, die in der Zwischenzeit eingegangen sind...

Freitag, 17. August 2007

Werbung kostet!

433 Milliarden Dollar... unter dieser Zahl können sich die wenigsten Menschen einen realistischen Geldbetrag vorstellen. Dieses, wahrlich beachtliche, Vermögen spiegelt die weltweiten Mediaausgaben 2007, beziehungsweise, den Finanzaufwand der Werbewirtschaft des Jahres 2007, wieder.
Lediglich die Tatsache, dass die Werbung einen wesentlichen Wirtschaftsfaktor darstellt, ohne den das System wohl kaum auf eine vergleichbare Art und Weise funktionieren könnte, rechtfertigt diese, die Vorstellungskraft übersteigende Summe an Finanzmitteln. (An dieser Stelle sei anzumerken, dass ich vom Otto-Normalverbraucher spreche, der im alltäglichen Leben kaum mit Finanzzahlen in der Größenordnung wie, zum Beispiel, 433 Milliarden Dollar konfrontiert wird.)
Betrachtet man diese Summe, klingt die anzunehmende Prognose der österreichischen Werbeausgaben im Jahre 2008, wohlgemerkt das EURO 2008 Jahr, von 3,4 Milliarden US-Dollar eigentlich recht „human“. Zu berücksichtigen ist außerdem die Tatsache, dass dieser, vergleichsweise realistische, Geldbetrag, dem Land Österreich einen Platz unter den Top 10 aller westeuropäischen Staaten, einbringen wird.

Na dann, können wir ja getrost in das nächste Jahr blicken, und zufrieden über die wettbewerbsfähigen Ausgaben der Werbewirtschaft, sehnsüchtig die EURO 2008 erwarten.

Donnerstag, 16. August 2007

Neuer ORF?

Der ORF hat im Rahmen der Digitalisierung erheblich an Marktanteil eingebüßt, heißt es. So stiegen, dort wo analoge ORF-Sender abgeschaltet worden waren, ehemals treue ORF Konsumenten auf digitalen Satellitenempfang um, und kehrten, im Zuge dessen, der neuen Programmvielfalt des ORF den Rücken.

Nun ja, es mag wohl stimmen, dass sich die Digitalisierung des ORF Programms negativ auf die aktive Konsumentenzahl ausgewirkt hat; jedoch wage ich es zu bezweifeln, dass dies der alleinige Grund für die Ablehnung des ORF Programmangebotes darstellt.

Gibt man sich denn, ganz bewusst, der, mehr oder weniger, neuen Programmvielfalt des ORF hin und widmet sich Sendeformaten wie der Österreich-Sitcom „Mitten im Achten“ oder den inhaltlich nicht genau zuordbaren News-Sendungen, so tut sich doch die Frage auf, ob diese Reform denn ganz unschuldig an der offensichtlich starken Ablehnung des angebotenen TV Spektrums des ORF ist.

Man scheint ein wenig vergessen zu haben, wie es um den Programmauftrag, beziehungsweise das Bildungsbewusstsein eines öffentlich-rechtlichen Senders bestellt ist, berücksichtigt man, unter anderem, die Tatsache, dass man bei der Programmgestaltung im ORF anscheinend stets sehr bemüht ist das Quantum an kultureller „Trash“- Vielfalt zu vergrößern, und simultan, gesellschaftlich und kulturell bedeutende Programminhalte auszugrenzen -beziehungsweise, möglichst unscheinbar, zu vergleichsweise wenig frequentierten Sendezeiten (vgl. Blog 2. August 07), auszustrahlen.

Betrachtet man nun diese jüngsten Entwicklungen, würde es Sinn machen, sich nicht lediglich auf die Digitalisierung des ORF auszureden, sondern die erwähnten Faktoren im Spektrum der gesamten ORF Organisation gemeinsam zu betrachten, um sich möglichen Umgestaltungsvorschlägen widmen zu können.
So sollte man die Ablehnung der Konsumenten des ORF Programmangebotes nicht alleinig als Reaktion auf die Digitalisierung sehen, sondern sich ernsthafte Gedanken um die inhaltliche und organisatorische Programmgestaltung des ORF machen.

Denn momentan scheint der Programmauftrag, beziehungsweise die gesellschaftliche Positionierung des ORF, als öffentlich-rechtlicher TV-Sender, nicht wirklich klar ersichtlich zu sein...

Dienstag, 14. August 2007

Die Frage nach dem Sommerloch

Schon lange nichts von uns gehört?
Tja, das liegt an diesem Phänomen... dem Sommerloch. Und weil nach intensiver Durchforstung der heutigen News-Seiten im World Wide Web wiedermal nichts auffindbar war, das dem Relations-Blog würdig genug wäre, möche ich heute über das Sommerloch schreiben.

Denn: Sogar dieser Beitrag wird unserer Strebung nach medien- und kommunikationsspezifischen Themen gerecht werden. Wieso? Weil das Sommerloch auch uns gehört! Es gehört den Medien...

Das Sommerloch wird explizit als solches ausgeschrieben: Phänomen in der Medienwelt, vor allem im Bereich der Tagespresse und der Nachrichtenagenturen. Dies ist - so eine uns bekannte Einrichtung im Netz, bei der jedermann und jedefrau einen eigenen Wissensbeitrag leisten kann, wo auch immer er/sie was zu sagen hat - besonders dadurch bedingt, dass sämtliche politische Institutionen (seien das Personen oder Einrichtungen) in den paar vermeintlich heißesten Monaten des Jahres auf Sommerfrische fahren und ein Päuschen einlegen.

Dadurch gibt es natürlich wenig bis gar nichts zu berichten.
In der Zwischenzeit scheint es jedoch so zu sein, dass das Sommerloch schon aus Prinzip auftritt und sich auf alle erdenklichen und berichtenswerten Bereiche ausdehnt.

Nun, was tut ein berichtender Mensch jetzt, wenn die nachrichtenarmen Monate wieder Einzug ins Land finden?
Ganz klar! Das, was auffindbar ist und aus dem letzten Ärmel geschüttelt werden kann, wird hergenommen und zu DER Schlagzeile gemacht. Unnötige Details, nicht nennenswerte Kleinigkeiten und skurrile Neuigkeiten sind in dieser Zeit wichtiger als zu jedem anderen Zeitpunkt im Jahr!
Klar, denn auch im Juli und August möchte man schließlich die Zeitung aufblättern und was zu lesen haben, statt 80 Cent für unbeschriebene Seiten zu bezahlen.

Solange es also den Sommer gibt, wird es auch das Sommerloch geben!
Ach, übrigens: Wussten Sie schon, dass irgendwo in Süd-Dschibuti heute jemand verschlafen hat?

Donnerstag, 9. August 2007

Online Werbung überholt Printbereich

Laut einer amerikanischen Studie wird das rasante Wachstum von Online Werbung bis zum Jahre 2011 den Bereich Printwerbung überholt haben.

An und für sich ein wohl nachvollziehbares Sezenario... liest man doch den Großteil diverser Fachzeitschriften bereits im Internet, beziehungsweise schlägt mangelhaftes Wissen durch einen kurzen Click eher im Netz nach, als dass man sich mühsamerweise das Fachwissen aus dem gedruckten Wort sucht. Eigentlich sehr nachvollziehbar, und auch praktisch.

Und dieses Phänomen beschränkt sich keinesfalls auf die Teenager bis Jungerwachsenen Generation. Auch Menschen im fortgeschrittenen Stadium ihres Erdendaseins, vortrefflich nicht mehr im Büro anzutreffen, hegen immer mehr Interesse an der Funktionstüchtigkeit und Nutzenkraft des Internets. So geschieht es nicht selten, dass Kochrezepte kurzerhand per Mausklick ausgeforscht werden oder Online-Bingo ganz neue Dimensionen eröffnet.

Im Hinblick darauf stellt sich doch verständlicherweise eher die Frage inwieweit man in zehn Jahren noch zwischen klassischer Werbung und dem Internet-Segment unterscheiden wird können. Aufgrund von weitgehender Digitalisierung und crossmedialen Geschäftsmodellen könnte diese Trennung daher über kurz oder lang hinfällig werden.

Außerdem bleibt uns immer noch das gute, alte Fernsehen. Denn laut dieser amerikanischen Studie wird uns diese Art der Werbung in absehbarer Zeit nicht abhanden kommen und in gewohnter Dosis auch in Zukunft auf uns einwirken.

Dienstag, 7. August 2007

Umstrittenes PR-Konzept für den Wiener Prater

Fast wäre dieser skandalträchtige Beitrag zu einem angeblichen neuen PR-Konzept des Wiener Praterverbandes für denselbigen an mir vorübergezogen.

Hat doch dieser angeblich ein geheimes Dokument erstellen lassen, in dem festgehalten wird, wie die auf politischer Ebene für den Prater Verantwortliche und Wiens Vize-Bürgermeisterin Grete Laska (SPÖ) quasi aus ihrem Amt und Zuständigkeitsbereich "Wiener Prater" eliminiert werden soll. Erstellt wurde dieses Konzept angeblich von der PR- und Lobbyingagentur Pléon Publico.

Doch an dieser Stelle soll die politische Debatte rund um diese Thematik in keinster Weise ausgeführt werden, dies hier soll schließlich keine politikträchtige Diskussion werden. Vielmehr ist für unsereins der Public Relations-Aspekt an solch einer Sache von Interesse.

Ein aus solcherlei Angaben bestehendes PR-Konzept kann und wird natürlich nie den ethischen Richtlinien entsprechen, womit wir bei einem zu jeder Zeit sehr brisanten Thema angelangt sind: Erneut kratzt ein österreichisches Vor-/Vergehen auf der Ebene der Öffentlichkeitsarbeit am schon vor langer Zeit festgehaltenen Athener Kodex. Dieser Kodex beinhaltet Ethik-Richtlinien, die einem öffentlichkeitsarbeitenden Praktiker vorgeben, was im Bereich der Moral als absolutes "Do Not" gilt.

Nun wage ich - aufgrund kürzlich zurückliegender, sehr intensiver Beschäftigung mit dem Thema PR-Ethik - es wahrlich zu bezweifeln, ob dieser Athener Kodex nun wirklich noch sehr aktuell und zeitgemäß ist, ob er nicht durchaus überarbeitenswert, wenn nicht sogar komplett austauschbar ist. Aber dennoch - und daran lässt sich nichts rütteln, nichts biegen und schon gar nichts fehlinterpretieren - beinhaltet er das im Grunde der menschlichen Moral verankerte Verständnis dafür, was einfach nicht "geht" ... und mit Sicherheit ist das planmäßig Stürzen einer in einem politischen Amt Engagierten ein solches "Do Not".

So sieht es auch Martin Bredl, Präsident des an dieser Stelle bereits vorgestellten PRVA (Public Relations Verband Austria), der mit seinem gestern im Horizont erschienenen Kommentar erneut die Debatte rund um den Athener Kodex aufwirft.

Ich bleibe dabei festzuhalten, dass ethische Richtlinien ein unabdingbares Muss sind, aber solange es sich um theoretisch (!) festgehaltene Maßstäbe handelt, die in der Praxis kaum wiederzufinden sind, sollte man sich vielleicht über die Haltbarkeit dieser Gedanken machen. Und damit plädiere ich keineswegs auf eine Verwerfung des Kodex - ganz im Gegenteil: Eine Überarbeitung und vor allem - und hier komme ich endlich zum Punkt meines Eintrages - ein insistenter Appell an alle PR-Praktiker an die Umsetzung sämtlicher Richtlinien in jeglicher Hinsicht und bei Nichteinhaltung dieser die Durchführung strenger Sanktionsmaßnahmen... DAS muss her! Und zwar so schnell wie möglich, bevor weitere Aktionen á la Eurofighter und Wiener Prater den ohnedies bereits extrem geschädigten Ruf der Public Relations in Österreich noch mehr in den Dreck ziehen...

Montag, 6. August 2007

Medienmesse 2007

Auch dieses Jahr geht wieder die alljährliche Medienmesse im Messezentrum Wien über die Bühne. Im Zeitraum vom 26. bis 28. September 2007 stellen Unternehmen aus 15 Branchen aktuelle Trends und Produkte aus den Bereichen Marketing, Werbung, Medien und Kommunikation vor.
Hierbei handelt es sich nicht nur um ein potentielles Handshake und Kontakteknüpfen von und mit Fachleuten, sondern um eine Möglichkeit den eigenen Horizont auf der Ebene der Kommunikation zu erweitern. Gerade in einem Bereich, der ständig in Bewegung ist, wird es unerlässlich am Stand der Dinge zu bleiben.

Alljährlich erscheinen Tausende von Besuchern (im Jahre 2006 waren es 4.600) zu dieser Messe, überwiegend handelt es sich dabei um Personen vom Fach, für die der Eintritt kostenlos ist.

Im Zuge der Medienmesse finden weiters die österreichischen Medientage statt, die mit Vorträgen zum Thema und der Möglichkeit zur Interaktion mit Fachleuten bestückt sind.

Für alle, denen die Option eines Besuchs geboten ist, kann man daher nur empfehlen: Hingehen, ansehen, Horizont erweitern!

Donnerstag, 2. August 2007

Kulturverständnis des ORF?

In den letzten Tagen waren die Kulturnachrichten durch erhebliche Verluste gekennzeichnet.
Das Dahinscheiden von Ingmar Bergman, einer der größten Regisseure aller Zeiten, Michelangelo Antonioni, der mit „Blow Up“ zweifellos in die Filmgeschichte einging, sowie der Tod einer der höchstdotierten Theater- und Fernsehschauspieler im deutschen Sprachraum, Ulrich Mühe, bedeuten einen tragischen Verlust für die Film und Theaterwelt und unsere Kulturgesellschaft.

Auch der ORF sieht das auf diese Weise und beschließt kurzerhand ein Hörspiel mit Ingmar Bergman und das hoch dotierte Meisterwerk Michelangelos in sein Programm aufzunehmen. Die Sendezeiten wurden, fraglos konsumentenfreundlich, gewählt: zwischen Mitternacht und Morgengrauen, wochentags versteht sich von selbst.
Auch an Ulrich Mühle wird, spät nachts natürlich, mit „Funny Games“ erinnert.
Dahingegen muss man auf den französischen Schauspieler Michel Serrault leider verzichten- Obgleich seine Werke nicht minder Beachtung verdienten.

Aber, ganz im Verständnis für den ORF, muss man zugeben, dass man nicht Alles berücksichtigen kann. Immerhin ist es schwierig in der gegebenen Fülle an Qualitätssendungen und gesellschaftlich unverzichtbaren Beiträgen, wie Pilcher und Volksmusik, oder die hundertste Staffel von verschiedenen Sitcoms, noch eine Lücke für mögliche Gedenkbeiträge zu finden.
Und überhaupt, so kurzfristig, scheint es schier ein Akt der Nächstenliebe zu sein, die Werke überhaupt in die Programmgestaltung aufzunehmen.
Tja, der Tod ist nämlich nicht ganz so zeitlich planbar wie ein 60-jähriger Geburtstag einer „immerhin“ lebenden Ikone.

Nun ja, so sind wir doch froh, dass uns der ORF es ermöglicht, mittels einer, ich würde mal sagen -sehr auf das Wesentliche beschränkten- Auswahl an Beiträgen, Anteil zu nehmen an dem Abschied von so bedeutenden und prägenden Mitgliedern unserer Gesellschaft, die sich durch ihr Lebenswerk diesen „würdigen“ Abschied verdient haben.

Leider wird es mir nur schwer möglich sein, diese wertvollen Beiträge gedenkend zu verfolgend, da mein Aufmerksamkeitsgrad wohl nicht bis frühmorgens reichen wird... außer meine Chefin drückt ein Auge zu; vielleicht möchte Sie sich ja selbst diesem großzügigen künstlerischen Angebot widmen und spätnachts etwas Kulturluft schnuppern... und schläfrig an Legenden der Film- und Theaterszene gedenken.

Mittwoch, 1. August 2007

ORF - so innovativ?!

Der ORF leistet derzeit richtig Innovatives in seiner Werbung hinsichtlich der vor Kurzem veröffentlichten Statistik: Unser hiesiger Öffentlich-Rechtlicher hat die eindeutige Marktführerschaft in Sachen Radio.

So zeigt das folgende Tortendiagramm Eindeutiges:


Doch um die stolzen 50,8% Reichweite der ORF-Radios - sie können sich dabei ruhigen Gewissens und mit unseren Steuern am Buckel auf die Schulter klopfen - soll es ja jetzt eigentlich nicht gehen, sondern vielmehr um die spritzig-witzige Werbung in Form eines Werbebanners (beispielsweise heute zu sehen auf der Horizontstartseite www.horizont.at):
In alter Karaokemanier hüpft ein roter Ball von Wort zu Wort, um das Lesen eines altbekannten Songtextes ("We are the Champions") zu vereinfachen. Doch was stimmt da nicht? Nun, einige Buchstaben fehlen. (Aufgrund gewisser Vorgänge in den Hirnwindungen ist es uns aber dennoch möglich, den Songtext als solchen auszumachen.)




Lange Zeit weiß der Rezipient nicht, worum es in dieser Werbung geht und fragt sich, weshalb da ein paar Buchstaben fehlen... so lange, bis der ORF die folgenden Worte einblendet und so erkennbar wird, welche Buchstaben da eigentlich fehlen: "Was wäre Erfolg ohne O und R und F?"



Sehr schlau, sehr schlau... durchaus witzig, auf jeden Fall innovativ, nahezu frech... das sind wir von unserem geliebten ORF ja gar nicht gewohnt!