Dienstag, 11. September 2007

Lektion: Internet-Werbeformen

Mein heutiger Blogeintrag wird wohl ein wenig komplexer und vor allem mit lehrreichem Inhalt. Es geht in der heutigen Lektion also um Werbeformen im Internet. Sicher, wir sind eigentlich ein PR-schaffendes Unternehmen. Da wir uns jedoch auch in die übergeordnete Kategorie "Kommunikationsagentur" einreihen möchten, ist es sicherlich nicht wertlos auch ein wenig über Werbung zu lernen.

Bei Werbung im Internet gibt es generell eine Unterscheidung zwischen den folgenden drei Gruppierungen:
1. Die Klassiker unter den Internet-Werbeformen: Banner & Co.
2. Die so genannten Interstitials (mehr dazu im Folgenden)
3. Sonderwerbeformen und AdSpecials á la Newsletter, E-Card, Online-Games, etc. (auf diese Gruppierung soll hier nicht näher eingegangen werden, die kennen wir ja alle zur Genüge)

Also, zunächst einmal zu den Bannern:
Hier gibt es die klassischen Banner, die einfach irgendwo mehr oder weniger dezent auf der Website positioniert sind und auf die Mensch einfach draufklicken kann, um zur Seite des Werbetreibenden zu gelangen.
Diese Art des Banners gibt es auch in Kleinformat - nennt sich dann "Button" - und noch kleiner, also sozusagen die kleinste "standardisierte" Werbefläche der Welt - "Micro Bar" genannt.
Auch in der Form unterscheiden sich die Banner: Es gibt fast quadratische Flächen, die sich dann "Rectangel" nennen oder so genannte "Skyscraper", die - wie der Name schon sagt - vertikal in die Länge gezogen werden und sich hauptsächlich am rechten Rand einer Webpage befinden.
Dies also die eher "unspektakuläre" Gattung an Werbeflächen, die sich eigentlich nur in Größe und Form unterscheiden.

Ein wenig aufregender wird es da schon bei den so genannten "HTML-Bannern", die in sich eigene kleine Websites sind; sie bieten also die Möglichkeit schon direkt in der Werbefläche zu agieren, als würde man sich bereits auf der Internetseite des Werbenden befinden. Man kann also beispielsweise in einem Drop-Down-Menü auf dieser kleinen Werbefläche etwas auswählen.
Eine komplexere Form dieser HTML-Banner sind die so genannten "Nanosite-Banner", in denen noch mehr Interaktivität möglich ist.
Ähnlich dazu ist die Microsite, die dieselben Features wie ein Nanosite-Banner bietet, sich jedoch in einem eigenständigen Browser-Fenster öffnet - im Gegensatz zu Erstgenanntem, in dem man direkt von der zuvor besuchten Seite agiert.
Eine weitere recht ähnliche Form ist die der "Transactive Banner", welche die Möglichkeit bieten direkt in der Werbefläche eine - wie der Name schon verrät - Transaktion, also beispielsweise eine Produktbestellung oder die Anforderung von Information, zulässt.
Eine äußerst moderne Form der Banner-Werbung ist das "Rich-Media-Banner", welches sich durch Multimedia bzw. Multimodalität auszeichnet und nur mithilfe von Plug-ins wie z.B. Flash funktioniert.

Die neueste Form, die sich auch bei den Interstitials wiederfindet, ist die des "IntelliTXT" - dieser Begriff setzt sich aus intelligent und text zusammen und bedeutet, dass ein vorhandener Inhalts-Text nach zuvor festgelegten Begriffen abgesucht wird. Zu diesen Begriffen wird ein Werbetext angezeigt und es wird darüber hinaus zum Werbetreibenden verlinkt. Verwirrt? Hier ein Beispiel mit dem Suchbegriff "data":
http://www.mediensprache.net/de/werbesprache/internet/formen/bsp/intelliTXT.gif

Dies also die wohl bekannteste Form der Internetwerbung: Die Banner.

Die zweite Gruppe an Werbeformen sind die schon erwähnten Interstitials - dies ist wohl die Gattung an Internet-Werbung, auf die der Durchschnittsrezipient lieber verzichten würde, da sie den Surfenden in seinem Navigations- / Rezeptionsverhalten behindert und sich ihm quasi aufdrängt.

Das so genannte "(Inline) Interstitial" ist eine Werbung, der man wie im Fernsehen nicht entkommen kann.
Ein "Pop-up" (hat wohl jeder schon einmal gehört und gesehen) öffnet sich selbsttätig in einem eigenen Browser-Fenster und überlagert dadurch einfach nur die ursprünglich aufgerufene Seite. Dem kann jedoch heutzutage mithilfe zahlreicher Pop-up-Filter entgegengewirkt werden.
Noch dezenter ist da das "Pop-under". Der Name sagt schon, dass sich hier zwar auch ein eigenständiges Browser-Fenster öffnet, dies jedoch im Hintergrund geschieht und somit weniger Potential zum "Nerven" des Rezipienten hat.
Die höchste Form des Interstitials ist das "Superstitial": Es handelt sich hierbei nahezu um einen Spot, er öffnet sich ebenfalls in einem Extrafenster und unterbricht gnadenlos.

Gelangweilt von dem eher trockenen Stoff, den wir heute durchgenommen haben?
Dann gibt's zur Belohnung noch ein, zwei aktuelle Beispiele:

Ein schönes Beispiel für ein Rich-Media-Banner ist die neueste Werbung von Thomapyrin. Der Sound des Banners wird nur dann aktiviert, wenn man mit dem Cursor direkt über das Banner fährt. Andernfalls läuft der Spot ohne Ton ab. Gerne hätte ich diese Werbung hier als Beispiel geposted, aber trotzdem sie mir heute Vormittag des öfteren im Internet über den Weg gelaufen ist, finde ich die Werbung leider nicht mehr.
Und hier befinden wir uns inmitten eines "Problems", das sich mit Online-Werbung ziemlich rasch ergibt: Binnen kürzester Zeit kann eine Werbefläche im Internet bereits von einem anderen Werbetreibenden okkupiert sein. Kaum drückt man auf F5, um eine Seite zu aktualisieren, kann an derselben Stelle schon wieder ein anderes Werbebanner sitzen.

Ein anderes Beispiel, das ich jedoch tatsächlich zeigen kann (scheinbar hat das Unternehmen genug Mitteln und Wege, um den Werbeplatz für längere Zeit zu mieten), ist die aktuelle Immofinanz-Werbung, die mit einem riesigen Banner aufwartet, das sich auch beim Runterscrollen auf einer Seite mitbewegt und daher immer im Blickfeld, aber nicht über interessierendem Inhalt der ursprünglich besuchten Seite liegt.
Heute (!) zu finden auf Kurier's Startseite http://www.kurier.at

Nun gut! Aber für heute haben wir genug gelernt!
Viel Spaß bei der Informationsverarbeitnung!

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