Dienstag, 24. Juli 2007

Zickenkrieg der Boulevard-Giganten

Unglaublich, wie bemüht unsere Boulevard-Giganten "Kronen Zeitung" und "Österreich" darum sind, den Kampf um die Krone des niveaulosesten Blattes der österreichischen Printmedienlandschaft endlich zu entscheiden.

Im April diesen Jahres gab es eine neue Schlagzeile: 66jährige Steirerin wird vom Mutterglück überrascht. Nichts herrlicher als das für unsere beiden Klatsch- ... pardon! ... Nachrichtenblätter, um wieder einmal ein für die Allgemeinheit mit äußerst hoher Relevanz behaftetes Thema in der Luft zu zerreißen. Das tun sie beide, das werden auch wir nicht mehr ändern können.
So berichteten also sowohl Krone als auch Österreich über diesen brisanten Vorfall. Die Österreich bereicherte ihren Artikel sogar um einige Bilder, die jedoch nicht selbst gemacht wurden, nein nein, sondern bei denen es sich um als solche im Artikel gekennzeichnete Corbis-Agenturbilder handelte. Und wenn mich nicht alles täuscht, war genau das der Auslöser für den Zickenterror.
Die Krone begann sofort ihre Fühler auszustrecken und übersah in ihrer grenzenlosen Kritik jedoch, dass die Bilder entgegen der Aussagen unseres kleinformatigen Superstars sehr wohl als Fremdeigentum gekennzeichnet waren.

Mockiert über diese bodenlose Frechheit und nahe den Tränen entschloss sich die Österreich spontan, diesmal nicht loszuheulen und zu Mamas Rockzipfel zu laufen, um dort den erbetenen Trost zu bekommen. Nein, diesmal löste sie es auf die elegante Art und Weise: Sie schimpfte in unbesiegbar reifer Positiv-Komparativ-Superlativ-Manier mit den Worten: "Dumm, dümmer, Kronen Zeitung".

Das ließ unsere Top 1-Zeitung natürlich nicht auf sich sitzen und klagte mit einem "Schach Matt" im Hinterkopf die böse, große Österreich-Zeitung an.

Entschieden wurde dieser höchst tragische Fall dann am vergangenen Freitag. Man kam zu dem Urteil, dass diese Ausgabe der Österreich-Zeitung eingezogen werden musste und letztlich auch eine Urteilsveröffentlichung zu gewährleisten war. Entschädigung gabs für den Herrn Dichand allerdings keine, da er ja nicht persönlich angegriffen worden war.
Damit jedoch die Fairness erhalten bleibt, durfte die Österreich noch darauf bestehen, dass die unliebsame Krone sie nicht "Perlen-vor-die-Säue-Blatt" nennen darf.

Anschließend bekamen beide einen Lollipop und konnten damit den Gerichtssaal verlassen.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann heulen sie noch heute...

Keine Kommentare: