Dienstag, 17. Juli 2007

Die EU und der Hausverstand!

Ich finde ja, dass man sich heutzutage glücklich schätzen sollte im Rahmen einer Institution a la EU wohnhaft zu sein. Nicht nur, dass wir fürsorglich davor behütet werden unsere Lunge von Schadstoffen wie Nikotin zu bewahren, nun will man auch Sorge dafür tragen, dass unser tägliches Trinkverhalten unter ärztliche Kontrolle gestellt wird. Ab kommenden Jahr soll nämlich auf jeder Flasche Wein ein Hinweis auf die ärztlich empfohlene Menge Alkohol zu finden sein. Ich finde ja diese liebevolle Behütung unserer Gesundheit sehr lobenswert, besonders wenn man bedenkt wie wenig der gewöhnliche Otto-Normalverbraucher von Lebensgestaltung versteht. So übernimmt die EU bescheiden, ganz in ihrem Element, die Aufgabe unseres Hausverstandes (ein aktuell sehr werbefreudiges Thema), damit wir uns ganz ungestört wichtigeren Dingen widmen können. In Zukunft müssen wir uns also keinerlei Sorgen mehr über unser Trinkverhalten in punkto Alkohol machen, da uns die EU ganz genau sagen wird, welche Menge denn adäquat für einen guten EU Bürger ist. Immerhin sollte die tägliche Menge Alkohol schon im Vorhinein von Ärzten abgestimmt werden, damit wir uns getrost und mit öffentlicher Zustimmung natürlich, unserem täglichen Achterl widmen können.
Wenn nun das alles so reibungslos funktioniert, sollte das leidige Thema Alkohol wohl gesellschaftlich keinerlei Probleme mehr bereiten- eigentlich. Na dann- Prosit!

Diese Hingabe für die Allgemeinheit nutzt die EU zeitgleich auch, um sich der Werbeindustrie anzunehmen, die den Konsumenten mit möglicherweise wirklichkeitsverzerrenden Aussagen über den Gesundheitswert verschiedener, durchaus bekannter, Produkte zu täuschen versucht. So werden Slogans wie „stärkt die Abwehrkräfte“ genau unter die Lupe genommen, um eine mögliche, positive Wirkung des Produktes wissenschaftlich zu belegen und eine Täuschung oder Suggestion zu vermeiden.
Betrachtet man diese Entwicklungen so überkommt einen ein heimliches Gefühl voller Sicherheit und Vertrauen.
Übersieht man noch dazu die Tatsache, dass allein der Verzehr von vier Bananen auf einen Sitz einen zum Tode führenden Herzstillstand zur Folge haben, oder der Genuss von einem Kilo Honig zur Verstopfung führen könnte, so wird man sich in Zukunft wohl völlig auf den schützenden Hausverstand der EU verlassen können.

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