Donnerstag, 25. Oktober 2007

DVB-H

Diese Buchstaben lösen Emotionen aus. Ohne weiter nachzudenken schießen uns Bilder von sprechenden Fernsehern in unser Gedächtnis... und auch die wochenlang eingeblendete Textzeile der DVB-T Umstellung rückt in unser Bewusstsein.
Je nach Betroffenheit führt das zu gleichgültigen, oder aber auch aggressiven und in manchen Fällen möglicherweise positiven Gefühlsattributionen.

Aber, keine Angst es geht dieses Mal nicht über die DVB-T Box für unser liebes Fernsehen. Es geht um DVB-H, dem Fernsehkonzept via Handy.
In letzter Zeit öfters gehört (und zwar zum Beispiel im Rahmen einer Untersuchung, die herausfand, dass dieses Service mit Vorliebe daheim, in den eigenen vier Wänden genutzt wird; ein Kommentar hierzu ist wohl überflüssig) geht es darum, dass die ORF-Sendetechniktochter ORS (zu meiner Schande ist mir diese Tochterunternehmung gänzlich unbekannt) sich um die Übertragung von DVB-H bewirbt, und sich aus diesem Grunde mit möglichen Programmanbietern zu einem runden Tisch zusammensetzen möchte, um das Bewerbungskonzept zu diskutieren.
Geplant ist derzeit ein Programm-Mix von beachtlichen 15 TV-Kanälen und Radioprogrammen. Der Sendeprogramm soll wünschenswerter Weise noch vor der UEFA 2008 beginnen und der nötige Netzausbau rasch erfolgen. Bereits innerhalb eines Jahres sollen 50% der Bevölkerung über die technischen Mittel verfügen dieses Service nutzen zu können (wünschenswerter Weise nicht nur in den eigenen vier Wänden- der Erfahrung zum Trotz).
Programme, die an einer Verbreitung via DVB-H interessiert sind, wurden nun zum runden Tisch geladen und müssen bis spätestens 19. November 2007 eine Absichtserklärung abgeben. Die Auswahl der zu sehenden Sender treffen die Mobilfunkbetreiber, die die Programmpakete schließlich vertreiben.
Spezielle Ausnahmeregelungen gibt es für ORF1, ORF2 und ATV, die einen Fixplatz bekommen; unter der Voraussetzung sie bewerben sich und bezahlen das erforderliche Entgelt. Genannt wird diese Regelung „must carry if“.

Die ORS rechnet mit großem Interesse und schließt auch internationale Bewerber nicht aus.
Gegenüber der APA meinte man Donnerstag: Man sei „guter Hoffnung“, dass man nach der gelungenen Umsetzung von DVB-T auch hier auf das Vertrauen der Konsumenten zählen könne. (Mal ehrlich: Eine gelungene Umsetzung von DVB-T aufgrund des großen Kundenvertrauens...?)

Naja, umfassend betrachtet wird es dem Konsumenten wohl nicht abverlangt werden sich mobil technisch aufzurüsten, um weiterhin wie gewohnt telefonieren zu können... so gesehen: lassen wir dieses Experiment gerne auf uns zukommen und freuen uns auf unsere Lieblings-Soap im U-Bahn Getümmel.
Und im Hinblick auf die Tatsache, dass beinahe jeder Österreicher mindestens ein Handy besitzt, kann dann auch jeder sehen, was er möchte... auch daheim, in den eigenen vier Wänden.

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