Mittwoch, 31. Oktober 2007

Bringen Sie das zusammen...?

Unter diesem Aufhänger fielen erstmals 2003, meiner Ansicht nach besonders einprägsame und damit durchaus wirkungsvoll gestaltete, Werbeplakate des Jugendamtes im Wiener Straßenbild auf.
Mit süßen Fratzen, die sich mit mienenverzerrten Gesichtern gegen den allbekannten Kleinkinderfeind, im Volksmund „Gemüse“ genannt, zu wehren versuchten, warb das Jugendamt damals erstmals um Pflegeeltern für zahlreiche betreuungslose Kinder, die sich wartend unter den Fittichen des Jugendamtes befanden- und in großem Maße noch immer befinden.
Wer kann sich nicht an den trotzigen Lockenkopf erinnern, der beim Anblick des abscheulich grünen Brokkolis am Liebsten die Flucht ergriffen hätte?

Mir zumindest blieb dieses Werbesujet sehr gut in Erinnerung und ich fand auch die Motivation aus welcher heraus diese Kampagne entstand sozusagen lobenswert. Mir gefiel, und gefällt nach wie vor diese Idee ganz einfach.
Darum empfinde ich es auch als durchaus positiv, dass die Kampagne nicht verworfen, sondern ständig daran gefeilt (was auch von ihrem Erfolg zeugt) wurde. Durch den Erfolg und die vermehrte Rückmeldung bestärkt, beschloss man, getrieben von dem immer noch immensen Bedarf an Pflegeeltern, die Kampagne auf ein weiter gestreutes Publikum anzupassen.
Man richtet sich mehr nach dem Zielpublikum und spricht verschiedene Formen von Lebensgemeinschaften, beziehungsweise auch bewusst allein lebende Menschen an.
Neben, der im Volksmund als „normale“ Form der Lebensgemeinschaft bezeichnete, heterosexuellen Lebensgemeinschaft, richtet man sich ganz bewusst an homosexuelle Paare, allein erziehende Elternteile und solche, die es gerne sein würden.

Ich finde die Idee gut; sehr gut. Die Fürsorge für einen anderen Menschen zu übernehmen sollte als keine soziale Wohltat angesehen werden; es sollte viel mehr das Bedürfnis nach liebevoller Fürsorge auf der einen Seite und die Notwendigkeit einer wohl gesonnen Obhut auf der anderen Seite befriedigen.
Noch immer gibt es zahlreiche Kinder, die sich danach sehnen einen, oder mehrere Menschen zu finden, denen sie am Herzen liegen; die sich um sie kümmern und ihnen ein Gefühl der Geborgenheit und des Willkommens geben. Ob diese Menschen nun aus einer Person, aus mehreren Personen, männlich, weiblich, in welcher Konstellation auch immer bestehen, das ist dem Kind, da bin ich mir sicher, relativ egal.
Lernen kann man es sicher nicht, können tun es viele nicht, aber zusammen kann man es versuchen und möglicherweise etwas erfahren, was über gesellschaftliche Klischees und Erwartungen hinausgeht.

Das hört sich schön an. Rosig. Und eigentlich unkompliziert.

Darum frage ich mich warum unsere Politik (pardon... ich will nicht alle politisch engagierten Menschen dieses Landes in einen Topf werfen), also sagen wir einige Politiker, eigentlich etwas gegen diese Entwicklung haben.
So spricht die FPÖ ganz ungeniert und offenkundig von einer an „Absurdität nicht mehr zu überbietende Kampagne.“ Weiters meinen einige FPÖ Politiker: „Ewiggestrige linke Tagträumer haben offenbar nach wie vor das Ziel, gewachsene Lebensgemeinschaftsstrukturen durch ihr ideologisch-verworrenes Weltbild zu zerschlagen“... „man wolle durch die Hintertüre das Adoptionsrecht für Homosexuelle zumindest gesellschaftsfähig machen“.

Was soll man hier noch anfügen? Soviel Ignoranz und Stupidität auf einem Haufen... eigentlich ist das eine Schande...
Wohlgemerkt: Ich möchte hier keine allgemein gültige Meinung vertreten. Das war einzig und allein meine erste Assoziation.

Soviel Verständnis ich jeden Mensch, jeglicher politischen Gesinnung (naja, fast jeglicher...), auch entgegen bringen möchte, so möchte ich aus meiner Warte nicht die Person sein, die den Kleinen mitteilt, dass es in Zukunft noch weniger Menschen geben wird, die sich gerne ihrer annehmen würden, da man es einer Mami allein oder sogar zweien unter keinen Umständen erlauben dürfte sich um sie zu kümmern. Dasselbe gilt natürlich auch für die männliche Seite.

Immerhin muss die Vorstellung schon schrecklich sein: ein Kind mit zwei Menschen des gleichen Geschlechtes, die sich liebevoll zusammen darum kümmern... ganz im Gegensatz zu dem Bild von einem Kind ganz allein... allein sich selbst überlassen.

In einen Politikerkopf möchte man (beziehungsweise ich) nicht zu Hause sein, kann ich da nur anfügen...

Donnerstag, 25. Oktober 2007

DVB-H

Diese Buchstaben lösen Emotionen aus. Ohne weiter nachzudenken schießen uns Bilder von sprechenden Fernsehern in unser Gedächtnis... und auch die wochenlang eingeblendete Textzeile der DVB-T Umstellung rückt in unser Bewusstsein.
Je nach Betroffenheit führt das zu gleichgültigen, oder aber auch aggressiven und in manchen Fällen möglicherweise positiven Gefühlsattributionen.

Aber, keine Angst es geht dieses Mal nicht über die DVB-T Box für unser liebes Fernsehen. Es geht um DVB-H, dem Fernsehkonzept via Handy.
In letzter Zeit öfters gehört (und zwar zum Beispiel im Rahmen einer Untersuchung, die herausfand, dass dieses Service mit Vorliebe daheim, in den eigenen vier Wänden genutzt wird; ein Kommentar hierzu ist wohl überflüssig) geht es darum, dass die ORF-Sendetechniktochter ORS (zu meiner Schande ist mir diese Tochterunternehmung gänzlich unbekannt) sich um die Übertragung von DVB-H bewirbt, und sich aus diesem Grunde mit möglichen Programmanbietern zu einem runden Tisch zusammensetzen möchte, um das Bewerbungskonzept zu diskutieren.
Geplant ist derzeit ein Programm-Mix von beachtlichen 15 TV-Kanälen und Radioprogrammen. Der Sendeprogramm soll wünschenswerter Weise noch vor der UEFA 2008 beginnen und der nötige Netzausbau rasch erfolgen. Bereits innerhalb eines Jahres sollen 50% der Bevölkerung über die technischen Mittel verfügen dieses Service nutzen zu können (wünschenswerter Weise nicht nur in den eigenen vier Wänden- der Erfahrung zum Trotz).
Programme, die an einer Verbreitung via DVB-H interessiert sind, wurden nun zum runden Tisch geladen und müssen bis spätestens 19. November 2007 eine Absichtserklärung abgeben. Die Auswahl der zu sehenden Sender treffen die Mobilfunkbetreiber, die die Programmpakete schließlich vertreiben.
Spezielle Ausnahmeregelungen gibt es für ORF1, ORF2 und ATV, die einen Fixplatz bekommen; unter der Voraussetzung sie bewerben sich und bezahlen das erforderliche Entgelt. Genannt wird diese Regelung „must carry if“.

Die ORS rechnet mit großem Interesse und schließt auch internationale Bewerber nicht aus.
Gegenüber der APA meinte man Donnerstag: Man sei „guter Hoffnung“, dass man nach der gelungenen Umsetzung von DVB-T auch hier auf das Vertrauen der Konsumenten zählen könne. (Mal ehrlich: Eine gelungene Umsetzung von DVB-T aufgrund des großen Kundenvertrauens...?)

Naja, umfassend betrachtet wird es dem Konsumenten wohl nicht abverlangt werden sich mobil technisch aufzurüsten, um weiterhin wie gewohnt telefonieren zu können... so gesehen: lassen wir dieses Experiment gerne auf uns zukommen und freuen uns auf unsere Lieblings-Soap im U-Bahn Getümmel.
Und im Hinblick auf die Tatsache, dass beinahe jeder Österreicher mindestens ein Handy besitzt, kann dann auch jeder sehen, was er möchte... auch daheim, in den eigenen vier Wänden.

Mittwoch, 24. Oktober 2007

Kommunikations-Nutzen ... Kommunikation mit Nutzen

Einen herrlichen Fundus aus der Ecke "Kommunikationsträger" habe ich in der aktuellen Printausgabe des Horizonts entdeckt: Den Keyrefinder!

Das ist ein Schlüsselanhänger - erhältlich im Design aller möglichen am Markt bestehender Marken. Da steckt jedoch nicht nur Produkt-Marken-Kommunikation dahinter, wenn man sich den Anhänger auf den Auto-, Wohnungs-, Tagebuchschlüssel oder auf den Schlüssel zum Herzen hängt. Zusätzlich ist auf der Rückseite oder einer anderen Stelle des Anhängers eine Adresse eingraviert, an die der Schlüssel geschickt werden kann und sollte, wenn er verlorgen gegangen ist und der Finder eine gute Tat und somit jemandem einen mehr oder weniger großen Gefallen tun will.
Der Schlüssel wird nach Eintreffen bei dieser Adresse dem jeweiligen Besitzer zugeordnet und an diesen zurückgeschickt - und zwar kostenfrei.

Wie schön, wenn Kommunikation auch für alle anderen (und nicht nur jene, die den Nutzen an der Kommunikation an sich schon entdeckt haben) einen Vorteil bringt!

Ausgedacht hat sich das Ganze übrigens die Art Di Como Design GmbH in Deutschland! Einzig, wo man den Keyrefinder bekommt, ist mir noch nicht ganz klar. Aber hat man ihn erstmal in seiner favorisierten Marke und deren Design erstanden, muss er nur mehr im Internet registriert werden und schon kann's losgehen!

Und hier ein paar Beispiele, die ich persönlich besonders originell finde:




Eine innovative Sache, gefällt mir sehr gut!

Montag, 22. Oktober 2007

DVB-T - im Zwang der Zeit

Es gibt kein Entrinnen mehr. DVB-T statt Antenne oder analogem Satellitenempfang rückt mit dem heutigen Tag wieder ein Stückchen näher.
Schon vor knapp einem Monat - am 26. Oktober 2006 - wurden die ersten Sender ORF 1, ORF 2 und ATV auf DVB-T umgestellt, sprich man kann diese Sender nur mehr über DVB-T und nicht mehr über die zimmer- oder hauseigene Antenne beziehungsweise die Satellitenschüssel empfangen - man musste sich einen DVB-T-Receiver zulegen, wenn man weiterhin in den Genuss des wohl überlegten ORF-Programms und auch jenes des herrlichen Parallelsenders ATV kommen wollte.
Und konnte man diese Sender entbehren, so kann man mit Sicherheit nicht auf die mit heutigem Datum nachziehenden Sender Puls 4 (vormals Puls TV - der Stadtsender Wiens), ORF Sport Plus und 3sat verzichten.

Stück für Stück wird der Konsument also dazu gedrängelt sich der Zukunft und allen damit einhergehenden medialen Neuerungen anzupassen.

Es hilft also nicht viel sich gegen aktuelle Trends und Veränderungen zu wehren. Und weil die Bereitschaft mitzuziehen alleine nicht reicht, sollte man vielleicht auch einen Blick auf die Homepage des digitalen Antennenfernsehens werfen, um sich zumindest darüber zu informieren, ob man selbst von der genannten Umstellung betroffen ist oder - wie alle Kabelfernseher beispielsweise - sich zurücklehnen und weiterhin haben kann, was man eben hat.

Nun klingt all das vielleicht nicht besonders positiv, weswegen ich mir aus der oben verlinkten Seite die Goodies des DVB-T-Zeitalters herausgepickt habe, um sie hier auch noch einmal zur Geltung bringen zu können:
DVB-T bietet also...

- gestochen scharfe Bilder

- einen klaren Ton und Dolby Digital Surround Sound
und

- sicheren Empfang bei jedem Wetter


Und dann wäre da noch der so genannte "mhp MultiText" (es handelt sich hierbei um "multimediale Zusatzfeatures" - mehr Infos auf der genannten Homepage) mit einer Reihe weiterer Vorzüge:

- einfachste Handhabung:
eine übersichtliche Oberfläche macht die Bedienung kinderleicht

- Bild-in-Bild Funktion:

aktuelle Informationen über Sendungsinhalte, nachfolgende Programme usw., ohne etwas von der aktuellen Sendung zu verpassen

- Spiele


- Interaktivität:

Wenn Ihr DVB-T Endgerät mit einer Rückkanalfunktion ausgestattet ist, bietet es in Zukunft die Möglichkeit, z. B. beim Teleshopping direkt zu bestellen, bzw. bei Fernsehshows direkt zu voten.

Also, wie man sieht, eigentlich eine gute Sache, da passen wir uns doch gerne an, oder nicht?


Schon gut, man muss sich vielleicht noch über das eine oder andere Feature im Klaren werden und einige Infos einholen, aber wozu gibt es diese wirklich sehr benutzerfreundlich gestaltete Internetseite?

Also viel Spaß beim Stöbern und Fernsehen!

PS: Warum ich darüber blogge? Medien sind Begleiter unserer Zeit - wir kommen einfach nicht daran vorbei, ich sage es ja immer wieder!

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Initiative Wildplakate!

Um das Problem der „hässlichen Wildplakate“ in den Griff zu bekommen, hat sich die Gewista jetzt etwas ganz gefinkeltes einfallen lassen.
Bis 2008 werden rund 5.250 Strommasten in ganz Wien ummantelt, und so als freie Werbefläche angeboten... unentgeltlich?
Nein, soweit geht die Großzügigkeit dann doch nicht. Schließlich sollten alle Beteiligten von der Initiative profitieren; und so werden Europas günstigste (in vergleichbarere Qualität wohlgemerkt) Werbeflächen von unserer Gewista zur Verfügung gestellt.

Eigentlich ein ganz vernünftiger Ansatzpunkt. Es wäre zwar eine freie Werbeflächennutzung mit Anmeldung und ohne Gebühren vorstellbar gewesen, aber wir wollen ja niemanden in den finanziellen Ruin treiben. Und wenn das noch dazu hilft unerwünschte Wildplakatierer von unseren schönen Werbeflächen fernzuhalten, dann ist das natürlich eine sehr lobenswerte Geste...

Mittwoch, 17. Oktober 2007

The Power of Public Relations

Als Kommunikationsagentur ist es uns natürlich ein Anliegen auch von Events in unserer Branche zu berichten und eben nicht nur von News, Bildungsmaßnahmen oder ORF-Reformen. Um diesem Anliegen gerecht zu werden, gibt es heute einen informellen Blogeintrag.

Dieser Tage wurde es nämlich angekündigt: DAS Event der Kommunikationsbranche schlechthin in diesem Jahr wird am 28. November über die Bühne gehen: Die alljährliche Gala des PRVA (Public Relations Verband Austria - in diesem Blog schon des öfteren erwähnt).

Dieses Jahr steht die Gala unter einem besonderen Motto und ist randvoll gespickt mit Highlights: "The Power of Public Relations" ist das Thema und wenn es hält, was es verspricht, wird es vor allem drei Höhepunkte bei dieser Gala geben:

1. Das Impulsreferat von Andrew Gowers. Berechtigte Frage an dieser Stelle: Wer ist der werte Herr?
Er war jahrelang Herausgeber der Financial Times in London / Großbritannien, bis er zur Investmentbank Lehman Brothers wechselte, wo er sich als Kommunikations- und Marketingleiter profilierte. Ein großer Mann in der Branche, also. Sein Vortrag wird den inhaltsträchtigen Titel "The Power of Public Relations - Der Beitrag der PR zum Unternehmenserfolg" tragen. Man darf gespannt sein!

2. Ein zweites Highlight wird die Präsentation der erfolgreichsten Public Relations-Konzepte des Jahres 2007 sein. Insgesamt wurden in den vergangenen Wochen 28 Konzepte eingereicht, die um den österreichischen Staatspreis für Public Relations kämpfen wollen. Von einer Fachjury auserwählt wurden letztlich sechs Konzepte, die im Rahmen der Gala vorgestellt und ausgezeichnet werden. Zu späterer Stunde wird der Sieger des Preises bekannt gegeben werden. Also auch hier ist Spannung vorprogrammiert.

3. Ein drittes, aber sicher nicht das letzte Highlight der Gala wird die Ernennung einer Person zur/zum Kommunikator/in des Jahres 2007 sein. Dieser Preis wurde schon in den Jahren zuvor an eine Person verliehen, die jeweils eine herausragende Kommunikationsleistung abseits ihrer Profession erbracht hat (so der PRVA).
Bereits in Besitz des Titels "Kommunikator/in des Jahres" sind Margit Fischer, die für ihr Engagement als Vorsitzende des "Österreichischen Frauenrates" und des Vereins "Science Center Netzwerk" ausgezeichnet wurde, und Rainer Riedl für seine Tätigkeiten als Obmann der "Schmetterlingskinder".
Ein würdiger Preis also, der ebenfalls bei der Gala verliehen und entgegengenommen werden wird.

Das Event findet also am 28. November um 18.30 in der ARENA 21 im Museumsquartier Wien statt und verspricht in der Tat das "gesellschaftliche Jahres-Highlight der österreichischen Kommunikationsbranche" zu werden!

Weitere Infos liefert übrigens der PRVA in den nächsten Wochen!

Donnerstag, 11. Oktober 2007

Neues aus dem Red Bull-Lager...

Und zwar geht es um ein 100 Seiten starkes Magazin (besonders beachtenswert: der nahezu ungewöhnlich spektakuläre Anteil von ganzen 90 redaktionellen Seiten), das in Zukunft unter dem Namen: „Red Bulletin“ das Red Bull Kontingent weiter ausbauen soll.

Eigentlich noch ohne Stellungnahme geblieben, fällt es schwer keine Querverbindung zu dem Red Bull Giganten; Mateschitz zu ziehen... zumindest was die Finanzierung anbelangt; So ziert dieses hübsche Format, zum Beispiel, eine Strecke mit John Travolta aus dem New Yorker, der übrigens gerne beim Red-Bull Flugtag mitmachte.
Außerdem sind auch die dezent gelblich unterlegten Zeilen über Red Bull Events unter jeder Story ein ziemlich augenscheinlicher Indiz für einen Querverweis zu dem Marketingbudget von Red Bull.

Diesen Tatsachen zum Trotz hält man sich bedeckt; also stelle auch ich hier besser keine Mutmaßungen an.

Fakt ist, dass dieses sportlich innovative Magazin, mit einer erstaunlichen Auflage von einstweilen 1,1 Millionen Exemplaren, am 6. November in unseren Kiosken zu finden sein wird. Wie bereits vorangegangene Übungsblätter, liegt auch dieses „Bulletin“ Bundesländerblättern und Presse bei. Außerdem soll ein intensiver Kioskverkauf (mit 3 Euro ist zu rechnen) die mitunter schmal ausfallende Verbreitung in der Hauptstadt wettmachen.

Entwickelt sich daraus ein Erfolgskonzept soll das hochwertige Lifestylemagazin bald den gesamten deutschen Sprachraum erobern. Und da man sich noch nicht festlegen will, wird auch noch mit England spekuliert.
Parallel zur Printversion, soll zeitgleich eine Betaversion von redbulletin.com online gehen, das sich natürlich vor allem durch Interaktion auszeichnen dürfte.

Bislang wollten sich weder der geplante Chefredakteur Christian Seiler, noch Red Bull Sprecherin Tina Spoon dazu äußern.
Der Grund für die Zurückhaltung ist unbekannt; und auch ein wenig unüblich... für Red Bull.

Sei es wie es sei. Es klingt spannend, herausfordernd und macht neugierig... das sind zumindest schon einmal gute Voraussetzungen für ein weiteres Projekt aus der Ideenfabrik Red Bull. Wir sind gespannt.

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Image oder Umsatz? - Das ist hier die Frage!

Haben Sie sich noch nie mit der Frage auseinandergesetzt, wie diese völlig überteuerten Fairtrade-Produkte am Markt bestehen können? Dann stellen Sie sich die Frage doch jetzt einmal und lassen Sie uns heute gemeinsam die Antwort darauf finden...

medianet nannte diese Sorte Produkte, in die auch Fairtrade hineinfällt, in der heutigen Online-Ausgabe liebevollerweise "Produkte mit Moralfaktor"... es geht um so genannte "CSR-Produkte", wobei die Abkürzung CSR für "Corporate Social Responsibility" steht.

Wer die Thematik überhaupt aufgeworfen hat? Ja, das fehlt auch noch, richtig: Matthias Zacek ist gerade mit seiner Abschlussarbeit fertig geworden, die er unter der Ägide der ECR (Efficient Consumer Response) Austria verfasst hat und setzte sich darin insbesondere mit den Fragen auseinander, wie weit diese CSR-Produkte dem Handel nutzen können und wie sich ein Produkt überhaupt als ökologisch und/oder sozial höherwertig auszeichnet. Brav hat er sich von medianet interviewen lassen und was ich persönlich am interessantesten für uns Durchschnittskonsumenten und am spannendsten seitens des kommunikationswissenschaftlichen Aspekts fand, sind die folgenden Erkenntnisse:

Generell ist einmal wichtig, wie sich CSR-Produkte laut Zacek definieren: Es sind dies Produkte, die einen Nachhaltigkeitsaspekt mit sich bringen.

Mir persönlich fallen bei Fairtrade-Produkten (die natürlich nur ein Teil der CSR-Produkte, aber doch am gängigsten und bekanntesten unter selbigen sind) immer Herr und Frau Österreicher ein, die beim letzten Supermarkteinkauf statt des normalen Kaffees einfach einmal den zwei Euro teureren Fairtrade-Kaffee gekauft haben, um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen.
Ganz so weit hergeholt ist dieses Klischeedenken allerdings gar nicht, denn in der Tat spielen viele Unternehmen mit dem Gedanken einer Imageverbesserung, wenn sie auch Produkte mit Nachhaltigkeitsaspekt auf den Markt bringen oder sich zumindest an solche bereits bestehenden koppeln.
Es ist also schon eine Frage des "Wie sieht es aus, wenn ich Fairtrade verkaufe?" beziehungsweise von der anderen Seite: "Wie sieht es aus, wenn ich Fairtrade kaufe?"

Doch eins sei hier vermerkt: Dass ein Produkt CSR-fähig ist, reicht dem Konsumenten nicht. Zumindest nicht nur dieser Faktor. Klar ist, dass ein Minimum an Qualität verlangt wird, wenn nicht sogar ein überdurchschnittlich hohes Qualitätspotential. Natürlich darf das Produkt dann teurer sein, der Konsument ist durchaus bereit mehr Geld im Laden zu lassen, wenn die Nachhaltigkeit gewährleistet ist. Aber zu teuer darf es nun auch wieder nicht sein.

Wer ist denn nun - neben den von mir vermuteten Herrschaften Österreicher, die einmal alle heilige Zeiten ihr Gewissen beruhigen möchten - die primäre Zielgruppe für CSR-Produkte? Es sind die so genannten "Lohas" oder ausgeschrieben "Lifestyle of Health and Sustainability". Die Begrifflichkeit spricht für sich, denke ich.
Eine durchaus überraschende Zahl waren hier die immerhin 30% der in der westlichen Welt lebenden Menschen, die sich zu eben dieser Gruppe der "Lohas" zählen dürfen.

Um zur eigentlichen Thematik zurückzukommen:
Klar ist, dass diese CSR-Produkte im Moment noch mehr einen Imagewert mit sich bringen als einen Umsatzaspekt. Es gibt zwar einige Eigenmarken wie beispielsweise unseren Werbepreisträger "Ja! Natürlich", die sich ebenfalls mit Nachhaltigkeitspotential schmücken dürfen, und es existieren auch einige starke Marken, die sich einfach mit Fairtrade "verbandeln" (z.B. Pfanner Orangensaft) und auf diese Weise in der Tat große Umsätze erzielen, aber reine CSR-Produkte bauen momentan noch auf den Faktor Image.

Immernoch stellt sich die Frage: Wie können Produkte dieser Gattung am Markt überleben oder gar auf diesen gelangen?
Es wird ihnen schon ein bisschen einfacher gemacht als "konventionellen" Produkten: Sie haben eine größere Chance auf eine Listung und es wird ihnen auch mehr Zeit zur Durchsetzung (wenn ich das Interview richtig verstanden habe) gegeben. Der Handel ist also deutlich toleranter gegenüber CSR-Produkten als "normalen" Produkten, was jedoch wiederum nicht bedeuten soll, dass sie sich nicht genauso stark behaupten müssen wie andere: Qualität, ein erkennbarer Mehrwert und ein nicht allzu großer Preisunterschied zu anderen Produkten derselben Kategorie müssen schon stimmen!

Gut, und was ist nun der kommunikationswissenschaftlich interessante Aspekt, den ich angekündigt habe?
Klare Sache: Auch und gerade für CSR-Produkte müssen unbedingt mehr Werbung und vor allem auch Public Relations betrieben werden. Gerade letzteres, weil dadurch - wie wir schon Wochen zuvor an selber Stelle gelernt haben - die Glaubwürdigkeit steigt. Es wird nämlich gerne vom Handel so gehandhabt, dass CSR-Produkte quasi anstandshalber und fürs gute Image mitbeworben werden. Dass das jedoch nicht ausreichend ist und wieso das CSR-Produkt dann doch in der Kommunikation untergeht, sollten wir schon wissen!


Also, eine sehr interessante Studie von Matthias Zacek, die uns noch einiges anderes zum Thema beibringen kann, wenn sie Mitte November hier erscheinen wird!

Montag, 8. Oktober 2007

Gewählt zum Produkt des Jahres!

Ja, stimmt schon. Lange keinen neuen Blogeintrag mehr geliefert. Aber in jedem Büro steppt einmal der Bär so richtig und man kommt zu nichts. Aber nun ist wieder ein bisschen mehr Zeit (oder man nimmt sie sich einfach), um mal den Kopf beim Fenster rauszustrecken und zu schauen, was es in der Welt Neues gibt.

Viel hat sich getan in den vergangenen zwei Wochen.

Ich möchte heute das Voting zum Produkt des Jahres herausgreifen und darüber berichten, denn immerhin vermerke ich oft und gerne mit einem zynischen Lächeln, dass unsere Breitengrade manchesmal nichts lieber tun, als alles und jeden in ein international gültiges Ranking zu setzen.

Tja, und diesmal sollen es all jene Produkte sein, die seit dem 1. Jänner 2006 in Österreich in den klassischen Handel gekommen sind.
Eingesendet werden kann alles - und zwar noch bis 30. Oktober diesen Jahres. Entscheiden wird jedoch dann das Marktforschungsinstitut GfK und im Frühjahr 2008 werden die Preise dann im Rahmen einer Gala verliehen.

Die Wahl zum Produkt des Jahres wird übrigens in vielen europäischen Ländern durchgeführt, wir sind also nicht das einzige ranking- und votingfanatische Land auf diesem Kontinent!

Im Anschluss an die Ernennung zum Produkt des Jahres dürfen die Gewinner dann auch das gleichnamige Qualitätssiegel ein Jahr lang sowohl in der Kommunikation, als auch auf dem Produkt selbst verwenden - gegen ein kleines Entgelt von 15.000 Euro natürlich. Denn gratis ist nichts im Leben!