Blogger-Kodex
Eifrig auf der Suche nach einem Thema für den heutigen Blogeintrag bin ich auf etwas gestoßen, das an dieser Stelle unbedingt Anklang finden sollte.
Der Pressetext verkündete am vergangenen Samstag, dass Internetuser jetzt nach einem Blogger-Kodex verlangen würden. Dies ergab eine Untersuchung, die von der Anwaltskanzlei DLA Piper in London / Großbritannien durchgeführt wurde. Diese Forderung bezieht sich in erster Linie auf einen freiwilligen Verhaltenskodex unter Bloggern.
Dabei fordern einzig die Internetuser einen solchen Kodex. Weder eine übergeordnete Institution, noch der Staat oder gar die Mehrheit aller Blogger wünschen ihn.
Angesprochen werden in dieser Forderung vor allem die geltende Gesetze hinsichtlich geistiger Eigentumsrechte, der Anstiftung zu Verbrechen oder Diffamierung.
Fraglich ist jedoch, wie freiwillig ein solcher Kodex sein kann. Kein Mensch will sich der Schmach aussetzen, sich einem Kodex zu widersetzen. Insofern hat diese Angelegenheit schon gar nicht mehr allzu viel Freiwilliges.
Und dann immer mein persönliches Anliegen, auf das ich poche: Wieso die Dinge nicht einmal lassen wie sie sind? Ein Blog ist eine subjektiv angelegte Eintragung in eine Art Online-Tagebuch, das zwar auch den dienstlichen Zwecken nützlich sein kann, aber dennoch subjektiven Charakters ist. Und solange etwas subjektiv ist, sollte man der eigenen, freien Meinung Raum lassen - Raum sich auszudrücken und Raum die Sprache selbst zu wählen. Jeder ist seines Glückes Schmied und selbst wenn jemand einmal zu unangebrachten Worten greift, ist das zwar nicht in Ordnung, aber eben sein persönliches Anliegen.
Man beachte nur den Skandalblogger Perez Hilton, über den an dieser Stelle schon einmal berichtet wurde. Dieser Mann nimmt kein erdenkliches Blatt vor den Mund und egal, wie ein Blogger-Kodex auch aussehen würde: Er verstößt unter Garantie dagegen.
Gesetzliche Regelungen hin oder her: In Deutschland stehen Blogger grundsätzlich in einer ähnlichen rechtlichen Verantwortung wie die klassische Presse. (So Dennis Breuer, Rechtsepxerte bei der IT Recht Kanzlei.) Das sollte doch genügen und immerhin ist es ja nicht so, dass Blogger bei groben Gesetzesverstößen nicht ohnedies zur Verantwortung gezogen werden können.
Wie so vieles ist auch diese Thematik eine zweischneidige Angelegenheit. Nicht zu Unrecht wird ein bisschen Mäßigung durch gesetzliche Regelungen beim Bloggen gefordert. Die andere Seite ist jedoch, wie viel Spaß es dann noch macht zu bloggen oder Blogs zu lesen, wenn nirgendwo mehr hin und wieder frech die Grenzen guten Geschmacks überschritten werden.
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