Zurück in die Zukunft
Aber hier soll es heute nicht um den Film gehen, sondern ganz anders: Es ist wieder das Web 2.0, das sich zu Wort meldet und uns diesmal eine neue Option vorstellt, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Mit der Online-Plattform "StayFriends" kann man jetzt aktiv nach KollegInnen aus früheren Schuljahren (sei es aus der Volksschule, AHS oder einer beliebigen anderen Schulphase des eigenen Lebens) suchen.
Über Bundesland, Stadt/Ort und Schule kann man sich bis hin zu Leuten aus der eigenen Vergangenheit durchklicken. Natürlich aber nur, wenn man im Gegenzug dazu ein eigenes Profil mit sämtlichen Pflichtangaben anlegt.
Zu diesen Pflichtangaben zählt alles das, was zur eigenen Person maßgblich beiträgt: Adresse, Schule, Jahrgang, etc. Einerseits mit Sicherheit eine Frage des Datenschutzes und der Nötigung zur Freigabe der Daten. Andererseits eine durchwegs berechtigte Anforderung, da sonst das Netzwerk an sich und in sich zusammenbricht. Und um zu gewährleisten, dass sich Leute nicht nur in voyeuristischer Manier in das System einloggen, um mal eben zu schauen, was Hans und Franz aus früheren Zeiten heute so treiben, muss man eben selbst ein Stückchen Privatsphäre rausrücken.
Ich finde das absolut in Ordnung! Schließlich weiß ein Neugieriger zu jedem Zeitpunkt, wofür das Netzwerk dient und kennt somit die Rahmenbedingungen dessen, worauf er sich hier "einlässt".
Eine schöne Sache also. Umso schöner, je mehr Leute sich da anmelden. Ein Schneeballeffekt wäre wünschenswert.
Den hat es übrigens schon länger vorher bei Anverwandten der StayFriends-Plattform gegeben - nämlich "Facebook" und "StudiVz" (inzwischen mit Abzweigungen wie "meinVz" für Studienabgänger und "SchülerVz" für unsere jüngsten Web 2.0-User).
Auch dort gibt es die Auflage, sämtliche Daten anzugeben, die man von sich preisgeben kann. Mitunter gehört aber der Name zu den wichtigsten Persönlichkeitsmerkmalen, da letztlich die Suche über diesen erfolgt.
Ein großartiger Trend mit nachweisbarem Erfolg!
Doch wie es nun einmal in einer schnelllebigen Zeit wie unserer der Fall ist, folgt auf jeden Trend ein weiterer und so - wenn wir gerade dabei sind - kam es, dass sich durch die Veröffentlichung neuer, scheinbar im ersten Moment verwirrender AGBs im StudiVz die Teilnehmer verunsichern ließen und ihre Namen auf die lustigsten Weisen verzerrten. So kommen Initialen nicht selten vor, genauso wie die Angabe des Vornamens, dafür nur der erste Buchstabe des Nachnamens, gerne auch nur die eigenen Spitznamen oder ein besonders neuer, aber zwischenzeitlich legendärer Klassiker: Der Nachname wird mit einem schwarzen beziehungsweise - ob der farblichen Beschaffenheit der Plattform - roten Balken überdeckt. Und letztlich sind auch Fantasienamen wie "Frau StudiVz" oder "Hardworking Woman" keine Seltenheit mehr. Eher selten ist, dass ein Name in seiner korrekten Form laut Urkunde aufscheint.
Dies und Ähnliches führt dazu, dass eine überwiegende Masse der StudiVz-"Inskribierten" nicht mehr unter ihrem realen Namen zu finden ist.
Gut... jedem das Seine (es kam bei Facebook übrigens in keiner trendlastigen Weise zu solcherart Änderungen).
Aber verwirft dies nicht den Sinn der Plattform?
Klassisch möchte ich auch heute wieder meinen Blogeintrag mit einer in den Raum gestellten Frage beenden.
So long!
Ihre RELATIONS Communications